Dinslaken Hardtfeld: Platz für 260 weitere Flüchtlinge

Dinslaken · Während in anderen Kommunen Turnhallen belegt werden, tut Dinslaken alles, um dies zu vermeiden. Im Hardtfeld soll Platz für weitere 260 Asylbewerber geschaffen werden. Knapp zwei Millionen Euro sollen die neuen Gebäude kosten.

 Die Häuser am Hardtfeld bieten zur Zeit Platz für 235 Flüchtlinge. Künftig sollen 500 Neuankömmlinge hier untergebracht werden. Die Stadt will dafür rund 1,925 Millionen Euro investieren.

Die Häuser am Hardtfeld bieten zur Zeit Platz für 235 Flüchtlinge. Künftig sollen 500 Neuankömmlinge hier untergebracht werden. Die Stadt will dafür rund 1,925 Millionen Euro investieren.

Foto: Martin Büttner

Als das Land im Juli die Stadt aufforderte, Unterkunftsplätze für Flüchtlinge zu schaffen, musste alles schnell gehen. Innerhalb weniger Tage gelang es dem Caritasverband in gemeinsamer Anstrengung mit der Stadt im Hardtfeld und an der Taubenstraße 285 Plätze zu schaffen. Diese Unterkünfte fungieren seitdem als Nebenstelle der Landeserstaufnahmeeinrichtung für neu ankommende Flüchtlinge, die immer recht kurzfristig belegt werden, bis die Neuankömmlinge in die Kommunen weiterverteilt werden. Nun soll die Kapazität im Hardtfeld auf 500 Unterkünfte erweitert werden. Dazu sollen auf dem bisherigen Bolzplatz in der ursprünglich nur für Obdachlose gedachten Einrichtung am Hardtfeld weitere Gebäude errichtet werden. Der Rat soll in seiner Sitzung heute ab 17 Uhr im Rathaus kurzfristig über das Projekt entscheiden.

Da die Zuweisung von neuen Flüchtlingen bislang unvermindert anhält, müsste die Stadt ohnehin neue Unterkünfte schaffen, wenn sie es vermeiden will, nicht doch irgendwann öffentliche Gebäude wie etwa Turnhallen belegen zu müssen. Dass sie nun die Kapazitäten in der Nebenstelle der Landeserstaufnahmeeinrichtung ausweitet, bringt ihr aber noch weitere Vorteile. Investieren müsste die Stadt in den Bau der neuen Häuser im Hardtfeld rund 1,925 Millionen Euro. Da das Land die Unterkünfte anmietet, kommt das Geld aber wieder rein. Laut Verwaltung laufen die Vertragsverhandlungen mit dem Land zurzeit noch. Die laufenden Betriebskosten und den Unterhalt der Flüchtlinge trägt ohnehin das Land. Zudem werden die "Landesflüchtlinge" im Hardtfeld und an der Taubenstraße mit einem Berechnungsschlüssel von 1 zu 1,3 auf das Kontingent an Asylbewerbern angerechnet, die die Stadt ohnehin unterbringen müsste. Unter dem Strich bedeutet dies, dass Dinslaken 150 Flüchtlinge weniger aufnehmen muss, deren Unterhalt die Stadtkasse belasten würde.

Die Schaffung der neuen Unterkünfte soll in bewährter Zusammenarbeit der Caritasverband übernehmen. Dessen Architekt Heinz Fahnenbruck hat die Pläne für die Gebäude bereits fertig. Sie werden in Holzständerbauweise errichtet, zum einen weil's schnell gehen muss, zum anderen weil dies relativ preisgünstig ist.

Außerdem hätten die Gebäude den Vorteil, dass sie, falls sie nicht mehr an diesem Standort benötigt würden, recht problemlos ab- und anderenorts wieder aufgebaut werden könnten. Die Verwaltung geht allerdings davon aus, dass die Gebäude auch für den Fall, dass das Land sie irgendwann nicht mehr als Erstunterkunft anmieten wird, gebraucht werden, um die Flüchtlinge unterzubringen, die Dinslaken dann nach dem für die Kommunen geltenden Verteilschlüssel zugewiesen werden.

(RP)
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