Voerde Herzig macht nicht weiter

Voerde · Jetzt hat Rainer Herzig die Konsequenzen aus den parteiinternen Querelen gezogen. Der Chef des Voerder CDU-Ortsverbandes trat in der Mitgliederversammlung als Vorsitzender zurück.

Zur Mitgliederversammlung des CDU-Ortsverbandes Voerde gab der bisherige Vorsitzende Rainer Herzig sein Amt auf. Er zog damit die Konsequenzen aus den parteiinternen Querelen, die nach der Kommunalwahl dazu geführt hatten, dass er nicht mehr für das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters nominiert wurde. Am Montagabend verzichtete er im Gasthof Hinnemann auf eine persönliche Stellungnahme. "Ich will zu der Entstehung der Querelen auch nichts sagen. Ich glaube, für mich ist es Zeit, Platz zu machen", so Herzig vor den versammelten Mitgliedern.

Bei der nötigen Neuwahl des Vorsitzenden des Ortsverbandes bestimmten die Parteimitglieder Bert Mölleken mit einer Gegenstimme zu Herzigs Nachfolger. Er sprach seinem Vorgänger den Dank des Ortsverbandes und der gesamten Partei in Voerde aus. "Du hast die Voerder CDU mit deinem Einsatz wieder auf Vordermann und zum aktivsten Ortsverband gemacht, vielen Dank dafür", so Mölleken.

Vor seinem Rücktritt hatte Herzig den Bericht für das vergangene Jahr vorgetragen und sich vor allem für den Einsatz der CDU-Mitglieder im Wahlkampf bedankt. "Bei machen Mitgliedern hat der Einsatz sogar ein nicht mehr vertretbares Maß angenommen", stellte Rainer Herzig. In Zukunft gelte es, vor allem noch bessere logistische Vorplanungen zu treffen. Er hoffe, dass man auch gemeinsam einen erfolgreichen Wahlkampf zur Landtagswahl führen könne.

Nach der Wahlprozedur hatte Bürgermeister Leonhard Spitzer das Wort. In einer Dreiviertelstunde skizzierte er die aktuelle Voerder Politik, wagte aber auch einen Ausblick auf Kommendes. Dabei machte er deutlich, dass es vor allem im Haushalt klamm aussieht: "Um es klar zu sagen, wir sind blank." Diese Problematik, aktuell mit einem Defizit von gut zehn Millionen Euro arbeiten zu müssen, erfordere vor allem eines: konstruktive, ehrliche und gute Ideen, auch über die politischen Grenzen hinweg. Dabei gebe es auch keine Tabus mehr. Zudem erfordern demographische Entwicklungen auch grundsätzliche Überlegungen zu Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen. Spitzer machte deutlich, dass es "harte, intensive und schmerzhafte Diskussionen geben wird". Aber sie seien notwendig, sonst "sind wir spätestens 2014 überschuldet", so Spitzer. Der Bürgermeister sieht allerdings auch positive Entwicklungen im Stadtgebiet, wie auf dem ehemaligen Babcock-Gelände, an der Böskenstraße oder dem Hafen Emmelsum. Bei der Innenstadt-Entwicklung müsse man am Ball bleiben. "Wir sind in einer entscheidenden Phase für die Innenstadt. Wenn es jetzt nichts wird, wird die Innenstadt in 20 Jahren noch so aussehen wie jetzt."

(RP)
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