Dinslaken Hiesfelder Realschüler proben für "Der kleine Tag"

Dinslaken · Fünft- bis Neuntklässler bringen das Musical am 1. Februar auf die Bühne der Aula des GHZ.

 Unter der Leitung von Birgit Uhlig proben Jungen und Mädchen der Realschule Hiesfeld für das Musical "Der kleine Tag".

Unter der Leitung von Birgit Uhlig proben Jungen und Mädchen der Realschule Hiesfeld für das Musical "Der kleine Tag".

Foto: Heiko Kempken

Weiß gekleidete Mädchen und Jungen werden nach einem bestimmten System im Klassenraum verteilt und müssen stillhalten. Ganz schön schwierig, wo doch alle so aufgeregt sind. Die Generalprobe für das Musical "Der kleine Tag" von Wolfram Eicke erfordert nicht nur von den 23 Kindern der fünften bis neunten Klassen der Realschule Hiesfeld höchste Aufmerksamkeit. Musikpädagogin und Chorleiterin Birgit Uhlig dirigiert die Mädchen und Jungen von A nach B, gibt Anweisungen, beantwortet letzte Fragen. Sie ist dabei die Ruhe selbst. "Wenn etwas schief geht, sagt einfach: 'Die Birgit war schuld'." Uhlig lacht.

Aber was geschieht eigentlich mit dem "kleinen Tag", gespielt und gesungen von Antonia (11)? "Wir sind Tage, die man nicht vergisst und nach denen die Welt nicht mehr wie früher ist", singen die Darsteller der anderen Tage. Die Reihenfolge, wann einer von ihnen auf die Erde kommen darf, ist seit Ewigkeiten festgelegt. Als unser "kleiner Tag" endlich durch ein Sternenloch auf die Erde fällt, geschieht jedoch gar nichts Besonderes. Er hatte sich gewünscht, dass zum Beispiel ein Ufo auf dem Fußballplatz landet, damit niemand seinen großen Tag jemals vergisst.

Stattdessen wird der Umzug einer Familie durch Baustellenarbeiten behindert, Menschen an der Bushaltestelle beklagen sich über das Wetter, zwei Senioren sehen sich nach 50 Jahren wieder - ein ganz normaler Tag also. Nichts Besonderes geschieht.

"Das Textlernen war kompliziert", sagt Muhammat (12), der wie die meisten Kinder mehrere Rollen in dem Musical spielt. Seit fast einem Jahr proben sie schon an dem Stück. Am Mittwoch, 1. Februar, soll die Vorstellung um 18 Uhr in der Aula des GHZ Hiesfeld stattfinden. Zu der Musik von Rolf Zuckowski wird getanzt und gesungen, die Schülerinnen und Schüler sind mit Begeisterung dabei. Aber für eine gelungene Aufführung bedarf es noch einiger Vorbereitungen: Joys Oma hat noch Pöller für die Baustelle im Keller. Letzte Requisiten werden von Birgit Uhlig in Auftrag gegeben. Wie viel Arbeit und Engagement notwendig ist, damit am Ende alles reibungslos über die Bühne geht, das ist schon bei der Probe zu erkennen.

Die Kinder müssen sich blitzschnell vom "Tag" zum "Bauarbeiter" umziehen und ihre Rollen im Kopf haben. Jeder muss wissen, worum es geht. "Wer ist einfach nur ein Schulkind?", ruft Uhlig fragend in die quirlige Schar. Einige Kinder zeigen auf, natürlich sind sie alle Schulkinder, aber heute werden sie auch zu Vater und Sohn, Baustellenarbeitern oder einem Liebespaar.

(RP)
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