Voerde "Hitlerjunge Salomon" liest im Gymnasium Voerde

Voerde · Sally Perel ist Gast des Themenabends "Gegen das Vergessen" am Mittwoch, 24. Juni.

 Sally Perel kommt ins Gymnasium Voerde.

Sally Perel kommt ins Gymnasium Voerde.

Foto: Lothar Berns

Der Projektkurs "... dass Auschwitz sich nicht wiederhole" des Gymnasiums Voerde lädt zu einem Themenabend "Gegen das Vergessen" ein. Im ersten Teil des Abends wird Sally Perel aus seinem Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" vorlesen und aus seinem Leben erzählen. Im zweiten Teil werden Schülerinnen und Schüler unter dem Titel "Auschwitz kann man nicht verstehen" ihre Eindrücke der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz präsentieren. Der Themenabend findet statt am Mittwoch, 24. Juni, 18 bis 21 Uhr, in der Aula des Gymnasiums. In der Pause werden Getränke und Snacks serviert.

Sally Perel wurde als Salomon Perel am 21. April 1925 in Peine geboren. 1938 emigrierte die jüdische Familie nach Lodz, nachdem ihr Schuhgeschäft in Peine von den Nazis verwüstet worden war. Nach dem Überfall auf Polen durch Deutschland im Jahre 1939 flüchtete Perel in den nun sowjetischen Teil Polens und landetr zunächst in einem sowjetischen Waisenhaus. Nach dem Vorstoß der deutschen Truppen wurde der Junge von Wehrmachtssoldaten aufgegriffen. Da er perfekt deutsch sprach, konnte er sich als Volksdeutscher ausgeben und seine jüdische Herkunft verschleiern. Er fungierte in der Folge als deutsch-russischer Übersetzer für die Wehrmacht. Er nannte sich Joseph Perjel; sein Spitzname war Jupp.

1985 entschloss sich Sally Perel seine Geschichte in einem Buch niederzuschreiben. 1991 erschien "Ich war Hitlerjunge Salomon" in Deutschland. Unter dem Titel "Hitlerjunge Salomon" wurde seine Geschichte bereits im Jahre 1990 verfilmt. Buch und Film erlangten international große Popularität. Sally Perel lebt heute in Israel.

In der Veranstaltung des Gymnasiums Voerde steht Sally Perel auch für Diskussionen mit den Schülerinnen und Schülern des Projektkurses "... dass Auschwitz sich nicht wiederhole" und dem Publikum bereit.

Nach der Pause werden die Schülerinnen und Schüler Eindrücke der einjährigen Projektarbeit und ihrer Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz dem Publikum präsentieren. Es werden Zeitzeugenberichte und Fotos aus dem Lageralltag der SS mit jenen der Opfer kontrastiert. Dazu dienen den Schülern vor allem Kommandaturbefehle der KZ-Leitung und Interviews mit ehemaligen Häftlingen des Sonderkommandos, welche unter Zwang an der industriellen Vernichtung der Menschen mitwirkten.

Der Eintritt zum Themenabend "Gegen das Vergessen" am Gymnasium Voerde ist für Schülerinnen und Schüler frei. Erwachsene zahlen fünf Euro an der Abendkasse.

(RP)
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