Dinslaken Hövelmann investiert 40 Millionen Euro

Dinslaken · Auf dem Betriebsgelände in Walsum entsteht das neue vollautomatische Hochregallager der Getränkegruppe Hövelmann. Nachdem die Bauarbeiten an der Römerstraße bereits seit einigen Wochen im Gang sind, wurde gestern feierlich der Grundstein gelegt. Das neue Hochregallager wird mit einer Grundfläche von rund 7200 Quadratmetern ungefähr so groß wie ein Fußballplatz. Es wird etwa 40 Meter hoch aufragen und in mehrstöckigen Regalkonstruktionen Platz für fast 53.000 Paletten bieten.

Dinslaken: Hövelmann investiert 40 Millionen Euro
Foto: Carsten Paul

Im Hochregallager sorgen später 20 vollautomatische Regalbediengeräte für den reibungslosen Warenfluss. Insgesamt können so über zwei Millionen Getränkekästen eingelagert werden. Aneinandergereiht würden sie von Walsum bis nach Wien reichen. Eine Elektrohängebahn wird das Lager mit den Produktionshallen verbinden, so dass die Fertigware direkt am Ende der Abfülllinien aufgenommen und automatisch ohne Gabelstaplerverkehr eingelagert werden kann. Im Gegenzug wird ein Teil des Leerguts über die Hängebahn aus dem Lager zur Produktion transportiert. Eine kleinere Halle neben dem Hochregallager wird dazu dienen, das von den Lkw abgeladene Leergut zu erfassen und sortiert in das Hochregallager zu bringen. Ein weiterer kleinerer Baukörper wird die Lkw-Seitenbeladung und Heckbeladung aufnehmen. Er wird über eine zweite Elektrohängebahn an das Hochregallager angeschlossen. Sie transportiert fertig kommissionierte Paletten an die jeweiligen Ausgabepunkte, wo sie von Gabelstaplern für die Seitenverladung oder von Versandbahnen für die Heckverladung aufgenommen werden. Aufgrund des stark reduzierten Staplereinsatzes und der Vermeidung von Wärmeverlusten aus den Produktionshallen durch das geschlossene automatische Transportsystem ergibt sich eine Energieeinsparung von 34 Prozent gegenüber der bisherigen Logistik. Hermann Hövelmann hob in seiner Ansprache zur Grundsteinlegung daher hervor, das Bauprojekt sei ganz im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung: "Wir werden hier nicht nur eine deutlich leistungsfähigere, sondern auch eine deutlich umweltfreundlichere Lösung am Standort Walsum bekommen."

Diese grundlegende und umfassende Modernisierung der internen Logistik sei ein wichtiger Schritt zur Ausrichtung des Familienunternehmens auf die Zukunft. Besonders erfreulich nannte Hövelmann die Tatsache, dass es gelungen sei, allen Mitarbeitern, deren Arbeitsplatz von der Neuorganisation betroffen ist, eine neue Perspektive in Form von Altersteilzeit und Weiterqualifikation innerhalb der Getränkegruppe zu geben. Im dritten Quartal 2017 soll das Lager in Betrieb gehen. Neben international tätigen Spezialisten sind auch Unternehmen aus der Region an der Fertigstellung beteiligt. So wurden die Firmen Hellmich und Langenfurth mit den Hoch- und Tiefbauarbeiten beauftragt. Mit einem Gesamtumfang von rund 40 Millionen Euro ist das Hochregallager eine der größten Investitionen in der bis ins Jahr 1905 zurückreichenden Geschichte des Walsumer Familienunternehmens.

(RP)
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