Dinslaken Hövelmann investiert in Verkehrssicherheit

Dinslaken · Die Walsumer Getränkegruppe stattet Lkw-Flotte mit Abbiegeassistenten aus.

Die Walsumer Getränkegruppe Hövelmann investiert in die Verkehrssicherheit und rüstet ihre Rheinfels-Quelle- und Sinalco-Lkw mit einem innovativen Abbiegeassistenten aus. Wenn Laster rechts abbiegen, kann es für Radfahrer oder Fußgänger eng und gefährlich werden. Trotz spezieller Spiegel ist der Bereich unmittelbar rechts neben dem Führerhaus für den Fahrer nicht vollständig einsehbar. Deshalb kommt es immer wieder zu Unfällen, die für die ungeschützten Verkehrsteilnehmer oft mit schweren bis tödlichen Verletzungen enden. Experten schätzen, dass es pro Jahr rund 140 Verletzte bei Rechtsabbiegeunfällen mit Lkw gibt.

Der teilweise "Blindflug" beim Abbiegen ist nicht nur lebensgefährlich für Radfahrer und Fußgänger, sondern stellt auch einen erheblichen Stressfaktor für den Trucker dar, der ständig mehrere Spiegel beobachten muss und trotzdem seine Umgebung nicht 100-prozentig wahrnehmen kann. Er sitzt einfach zu hoch und zu weit weg von der Straße. Bei einem Experiment wurde einmal eine komplette Grundschulklasse im toten Winkel neben einem Lkw platziert. Der Fahrer konnte keines der 21 Kinder erkennen.

Auch wenn die Gefahren seit langem bekannt sind und häufig genug in den Medien thematisiert werden: Abbiegeassistenten sind derzeit nicht vorgeschrieben und werden von den Lkw-Herstellern auch nicht serienmäßig angeboten. Wer die Sicherheit seines Fuhrparks verbessern will, ist also auf Eigeninitiative angewiesen. Die Verantwortlichen der Hövelmann Getränke Logistik wurden durch Veröffentlichungen auf ein innovatives System aufmerksam, das in einem bayerischen Handelsunternehmen entwickelt und erprobt wurde. Rasch fiel die Entscheidung, diese neue Technik zur Unfallvermeidung auch bei eigenen Lkw einzusetzen. Der Abbiegeassistent ist nun bereits in die ersten Laster der Duisburger Getränkegruppe eingebaut worden, die restlichen folgen in den nächsten Wochen. Insgesamt werden dann 4 Sattelzüge und 11 Hängerzüge mit der Sicherheitstechnik ausgerüstet sein.

Der Abbiegeassistent arbeitet mit Sensoren im Trittbrett und einer Kamera auf Höhe der A-Säule der Beifahrerseite. Sobald bei einer Geschwindigkeit unter 30 Stundenkilometer der rechte Blinker gesetzt oder das Lenkrad rechts eingeschlagen wird, schaltet sich das System ein. Der Fahrer hört einen Signalton und sieht das Kamerabild des kritischen Bereichs auf einem Display. Sollten die Sensoren ein Hindernis erfassen, ertönt zusätzlich ein Warnsignal.

(RP)
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