Dinslaken Im Centrum die "Zeitreise Wesel" starten

Dinslaken · Geschichtsfreunde, denen kein PC zur Verfügung steht, können sich die interessante Plattform über die Entstehung der Stadt im Foyer der Stadtbücherei ansehen. Wer Hilfe beim Umgang mit der Technik braucht, bekommt sie auch.

 Wesels Kulturbeauftragte Heike Kemper ist angetan von dem Projekt "Zeitreise Wesel". Realisiert wurde es von den beiden Weseler Unternehmern Dr. Claus Dießenbacher (l.) und Joachim Knaup im Auftrag der Stadt.

Wesels Kulturbeauftragte Heike Kemper ist angetan von dem Projekt "Zeitreise Wesel". Realisiert wurde es von den beiden Weseler Unternehmern Dr. Claus Dießenbacher (l.) und Joachim Knaup im Auftrag der Stadt.

Foto: Peggy Mendel

Wer sich für die Weseler Stadtgeschichte interessiert, dem sei an dieser Stelle die Internetseite www.zeitreise-wesel ans Herz gelegt. Denn hier findet sich eine Plattform, die über die Entstehung, das Wachsen und die Veränderungen, die Wesel über die vielen Jahrhunderte durchlaufen hat, informiert. Wer allerdings keinen Computer besitzt, sollte sich unbedingt einmal ins Foyer der Stadtbücherei begeben und etwas Zeit mitbringen. Denn dort, im Centrum an der Ritterstraße, befindet sich direkt am Treppenaufgang ein großer Flachbildschirm mit genau diesem Angebot. Der "I 3 Touch", so heißt das Gerät, ist wegen der gerade gezeigten Dauerausstellung permanent eingeschaltet.

Technikaffine Menschen wissen natürlich sofort, wie der "Zeitreise-Wesel-Film" gestartet wird. Er wurde bekanntlich anlässlich des 775-jährigen Stadtjubiläums im vergangenen Jahr von der Weseler Firma Dießenbacher Informationsmedien im Auftrag der Stadt produziert und während der Kulturnacht erstmals offiziell gezeigt (RP berichtete). Doch wer nicht täglich mit Computern, Smartphones und Tablets zu tun hat, weiß im ersten Augenblick vielleicht nicht so recht, was nun zu tun ist. Denn eine Bedienungsanleitung fehlt derzeit noch.

"Das wird sich aber alles demnächst ändern", sagt Wesels Kulturbeauftragte Heike Kemper. Zu dem Gespräch hat sich auch die Macher des Streifens, Dr. Claus Dießenbacher und Joachim Knaup eingeladen, der für die Recherche und die Texte verantwortlich zeichnet.

Auf dem Flachbildschirm kann man nicht nur den gut 40-minütigen Streifen sehen, sondern erhält auch noch jede Menge Zusatzinfos. Wer auf der Menüleiste zum Beispiel den Begriff Chronik antippt, der erhält eine ganze Reihe von Texten zur Entwicklung der Stadt. Alle reich bebildert und zum Teil mit weiteren Filmenbeiträgen angereichert. Beeindruckend auch der Beitrag, der unter dem Begriff Religion zu finden ist. Mit Hilfe einer Drohne wurden atemberaubend schöne Aufnahmen vom Inneren des Willibrordi-Doms gemacht. Und Pfarrer Albrecht Holthuis spricht über die Zeit der Reformation in Wesel. Wer Hilfe benötigt bei der Bedienung des Gerätes, das sich mit Hilfe einer Fernbedienung auch in der Höhe verstellen lässt, kann sich an die Aufsichtsperson der Galerie wenden. Wer nicht gut zu Fuß ist oder nicht lange stehen kann, darf sich einen der bequemen neuen Sessel vor den Bildschirm schieben. "Wir wollen die Aufenthaltsqualität bei uns erhöhen", sagt Kemper.

Um möglichst viele Leute auf das Zeitreise-Angebot aufmerksam zu machen, sollen demnächst alle Weseler Geschichtslehrer und andere Interessenten zu einem Infoabend in den Ratssaal eingeladen werden. Dann wird auch intensiv für die Rubrik "Bürgerbeiträge" geworben, die erweitert werden soll. "Wir möchten Menschen animieren, die entweder den Zweiten Weltkrieg oder die Wiederaufbauzeit in den 50er Jahren erlebt haben, uns ihre Geschichten zu erzählen, um diese dann auf der Plattform zu veröffentlichen", sagt Dr. Claus Dießenbacher.

(RP)
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