Dinslaken Im Notfall steht die Lösung im Kühlschrank

Dinslaken · Die Senioren-Union verteilt Notfalldosen - damit Rettungskräfte, Patienten in ihren Wohnungen besser helfen können.

 Die Senioren-Union stellte die Notfalldose vor, die in der Kühlschranktür aufbewahrt wird.

Die Senioren-Union stellte die Notfalldose vor, die in der Kühlschranktür aufbewahrt wird.

Foto: Kempken

Immer mehr Menschen haben zu Hause einen Notfall- und Impfpass, einen Medikamentenplan oder eine Patientenverfügung. Werden Notarzt oder Feuerwehr in die Wohnung gerufen, ist es für sie aber meist unmöglich herauszufinden, wo genau diese lebenswichtigen Dokumente aufbewahrt werden. Die Notfalldose, die die Dinslakener Senioren-Union jetzt am Niederrhein verteilen will, soll Abhilfe schaffen. Die gesammelten Daten kommen in die Dose und werden dann in die Kühlschranktür gestellt.

Damit haben die Unterlagen einen festen Ort und können in jedem Haushalt einfach gefunden werden. "Diese Vorgehensweise ist im Ausland und auch in Teilen Deutschlands schon sehr erfolgreich", erzählt Hans-Jürgen Woydich, Vorsitzender der Senioren-Union. "Für uns ist das ein guter Grund die Notfalldose am Niederrhein ebenfalls bekannt zu machen." Denn sind die Retter erst einmal eingetroffen, sehen sie auf der Innenseite der Wohnungstür und auf dem Kühlschrank den Aufkleber "Notfalldose". So wissen die Helfer, dass sie die Dose in der Kühlschranktüre vorfinden werden. Schließlich kann nicht jeder Betroffene in einer Notfallsituation noch Angaben zum Gesundheitszustand und anderen wichtigen Details machen. "Die Dose ist nicht nur für ältere oder demenzkranke Menschen geeignet", so Woydich. "Auch für jüngere Person, die beispielsweise unter Diabetes oder Epilepsie leiden, kann sie eine große Hilfe sein."

Viele Menschen in Deutschland lebten allein, so dass nicht immer jemand die Rettungskräfte über eventuelle Vorerkrankungen unterrichten könne. Neben generellen Informationen können auf dem Notfallblatt Auskünfte über Allergien, Krankheiten, Bewegungseinschränkungen und Medikamente gemacht werden. Auch Hausarztpraxis, Patientenverfügung und Notfall-Kontaktpersonen können aufgeführt werden.

Die Dinslakener Senioren-Union will die Notfalldose nun verbreiten und kostenlos verteilen. "Die Caritas hat bereits 500 von ihnen bestellt, auch der Diakonie, dem Bürgerbüro, der IG Metall und dem DGB wollen wir die Dose vorstellen", berichtet Woydich.

Die CDU unterstützt das Vorhaben ihres Seniorenverbands. "Eine sehr sinnvolle Sache", findet Fraktionsvorsitzender Heinz Wansing. "Auch die Senioren-Union des Kreises Wesel hat bereits Interesse angemeldet." Als nächstes sollen zudem Ärzte und Feuerwehr instruiert werden.

(RP)
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