Dinslaken Jazz Initiative feiert 20. Geburtstag

Dinslaken · Der Verein lädt für den 1. Oktober zu einem Sonderkonzert.

 Ali Haurand (links), hier mit Jiri Stivin, wird zum Geburtstag der Jazz Initiative mit einem Trio nach Dinslaken kommen

Ali Haurand (links), hier mit Jiri Stivin, wird zum Geburtstag der Jazz Initiative mit einem Trio nach Dinslaken kommen

Foto: Heinz Kunkel

Wenn die Jazz in Dinslaken-Reihe mit einem Sonderkonzert startet, kann man sich sicher sein, dass etwas Besonderes auf dem Programm steht. So wird es auch am Samstag, 1. Oktober, im Ledigenheim sein. Mit einem Unterschied allerdings: Im Mittelpunkt steht nicht ein herauseragender internationaler Act, sondern die Jazz Initiative Dinslaken selbst. Es gibt nämlich einen Grund zu feiern: Der Verein, der den Jazz als überregional zugkräftigen Größe im Dinslakener Musikleben dauerhaft verfestigt hat, feiert sein 20-jähriges Bestehen. Und eben weil sich die Dinslakener Szene nicht zu verstecken braucht, wird das Sonderkonzert auch ausschließlich von Musikern mit lokalem Bezug bestritten.

 Jacqui Naylor aus San Francisco serviert im April Jazz-Pop.

Jacqui Naylor aus San Francisco serviert im April Jazz-Pop.

Foto: Kaiser

Dass dazu neben dem Jan Schneider Quartett, der Waldorf Jazz Connection und Samirah Al-Amrie auch das Trio Ali Haurand, Gerd Dudek und Stefan Heinen gehören, zeigt die besondere Beziehung zwischen Dinslaken und dem Jazz. Ali Haurand, Gründer des European Jazz Ensembles und des Viersener Jazzfestivals, veranstaltete früher Konzerte auf der Trabrennbahn.

Entsprechend verbunden ist er auch der Jazz Initiative, gehört zu den Künstlern der ersten Abo-Reihe, die mit einem Konzert von Abraham Burton im Oktober 1996 im ND-Jugendzentrum vor 100 Zuschauern begann. Inzwischen folgten 199 Konzerte mit 241 Bands. "Rund 1200 Musiker", so lautet die Statistik von Thomas Termath. Count Basie Orchestra, WDR Big Band, Paquito d'Rivera, das United Jazz + Rock Ensemble: Die Jazz Initiative Dinslaken hat seit ihrer Gründung groß gedacht. Schließlich begann ihre Geschichte mit dem Abschlusskonzert von Georg Gruntz' Russland(!)-Tournee zum 25-jährigen Jubiläum. Den Verein, den der jazzbegeisterte Dr. Johannes Hermens für dieses Konzert am 29. September 1996 ins Leben rief, rekrutierte sich damals überwiegend aus Familienmitgliedern.

Schon lange ist aus der Jazz Initiative ein großes, festes Team geworden, dessen Professionalität von den Gästen regelmäßig gelobt wird. Und die Aktiven selbst erinnern sich nicht nur gerne an die bekannten Namen, sondern haben ihre persönlichen Highlights innerhalb der Abo-Reihe gefunden. Hildegard lernt fliegen zum Beispiel. "Oder das Weihnachtskonzert mit den Moving Krippenspielers", schwärmt Anne Gores, die im Team für die Pressearbeit zuständig ist.

Hinzu kommen persönliche Erinnerungen: Abraham Burtons Saxophonspiel beim Essen nach dem Konzert im italienischen Restaurant, Thomas Termaths Tennisstunde mit Billy Cobham. Man darf gespannt sein, was die neue Abo-Reihe bringen wird. Die Konzerte beginnen am Samstag, 29. Oktober, mit dem Gjertrud Lunde Quartett feat. Wolfert Brederode. Am Sonntag, 18. Dezember, wird die schon länger angestrebte Zusammenarbeit mit Jazzpool NRW mit dem Konzert der griechischen Musiker von Chroma in die Tat umgesetzt. Jo Bayer, Schlagzeuger von Maika Küsters Band Der weise Panda, gibt am Samstag, 14. Januar, mit einer weiteren Band ein Doppelkonzert. Nach dem grandiosen Vater-und-Sohn-Konzert von Wolfgang und Florian Dauner in der vergangenen Saison wird dieses Konzept mit Akustikgitarrenduo Ulf und Eric Wakenius fortgesetzt. Ikamani sind am 4. März zum zweiten Mal zu Gast. Vor dem Abo-Finale mit dem Jacqui Naylor Quartett am 30. April steht das zweite Sonderkonzert der Saison an: Am 31. März ist Renaud Garcia Fons mit seinem neuen Trio Revoir Paris zu Gast im Ledigenheim.

(RP)
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