Dinslaken Junge Könner, großartige Talente

Dinslaken · Kinder der Musikschulen Selm und Dinslaken spielten in der Waldorfschule.

 Alle Teilnehmer des Klavierkonzerts

Alle Teilnehmer des Klavierkonzerts

Foto: Markus Joosten

Ein Klavier, ein paar besetzte Stuhlreihen, viele erwartungsvolle Gesichter und eine Menge Anspannung - das war das Ausgangsszenario fürs "Kinderscenen"-Konzert in der Freien Waldorfschule. Über 30 Schülerinnen und Schüler der Musikschule im FoKuS Selm und der Dinslakener Musikschule kamen dort zusammen. Sie wollten ihren Eltern und anderen Besuchern zeigen, was sie an ihrem Instrument schon gelernt haben.

Die Idee für das Projekt stammt von den beiden Klavierlehrerinnen Olga Shonurova (Selm) und Elena Lebedeva (Dinslaken), bei denen sich Dinslakens Musikschulleiter Sebastian Rakow als Moderator des Konzerts herzlich bedankte. Zuletzt hatte man einen Musikwettbewerb organisiert, diesmal dieses Event, das in gleicher Form sechs Tage zuvor auf der Burg Botzlar in Selm stattfand. "Musizieren fördert und fordert den Charakter - so etwas holt das aus ihnen heraus", machte Elena Lebedeva deutlich. "Die Kinder an einen bestimmten Punkt zu bringen, dass es sich schön anhört und sie überzeugt sind von dem, was sie machen und so die Musik besser verstehen", ergänzte ihre Kollegin.

Dass das funktionierte, konnten die aufmerksamen Zuhörer in den einhundert Musikminuten, in denen die Kinder klassische Kurzstücke unterschiedlichster Natur zu Gehör brachten, gut wahrnehmen. Ob nun Robert Schumanns "Von fremden Ländern und Menschen" von Frederik Knitsch oder Sergeij Prokowjews "Grashüpferzug" von Elica Wedel aus Selm - die Kinder zeigten eine breite Palette klassischer Melodien. Dabei bekam jedes Kind seinen angemessenen Applaus, weil jedes mit großem Engagement die Finger über die Tasten bewegte - und rührte seine Eltern teilweise zu Tränen.

Und es waren auch "einige Talente" (Lebedeva) unter den Kindern auszumachen. Auf Dinslakener Seite brillierte die zehnjährige Linh Do, die Gillocks "Fountain in the air" mit flüssigem Anschlag intonierte, sich am Instrument schon wie eine richtige Pianistin bewegte und danach meinte: "Es ist nicht schwer, wenn alle zugucken. Spielen fällt mir leicht, es macht Spaß." Zu gefallen wussten auch die sensible Darbietung von Arnold Nevolovic´ "Abend am Meer" durch Lukas Zinnecker, oder die elfjährige Katharina Schwerdt, die das komplexe "Wenn Bach lächelt" von Igor Jakuschenko rhythmisch und technisch ausgezeichnet meisterte. Auf gleichem Niveau präsentierte der 13-jährige Nils Kurth mit viel Gefühl und Emphase Smirnovs "Nachtgespräch." Zum freiwilligen Obolus am Ausgang sagte Sebastian Rakow: "Wir würden gerne einen neuen Flügel für die Musikschule anschaffen, dies ist eine erste Grundlage."

(aflo)
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