Dinslaken Jungen aus Angola rappen übers Dorfleben

Dinslaken · Das Friedensdorf feierte buntes Abschiedsfest für Kinder, die in ihre Heimat zurückkehren können.

 Die Kinder des Friedensdorfs hatten sich ein vielfältiges Programm einfallen lassen.

Die Kinder des Friedensdorfs hatten sich ein vielfältiges Programm einfallen lassen.

Foto: Büttner

Abschiedsfest für Kinder vor der Rückkehr nach Afghanistan, Tadschikistan, Kirgistan, Usbekistan und in den Kaukasus sowie große Vorfreude auf das langersehnte Wiedersehen mit ihren Familien. Im Friedensdorf erlebten sie mit knapp 200 kleinen Dorfbewohnerinnen und -bewohnern einen Nachmittag, der von Musik, Tanz und Bühnenbeiträgen der Kinder, Ehrenamtlicher und der Friedensdorf - Mitarbeiter geprägt war.

Einige der vielen Höhepunkte des Nachmittages waren der Auftritt aller Mädchen des Dorfes mit dem neuen Friedensdorf-Song zum 50-jährigen Bestehen der Hilfseinrichtung, dazu der Menschenkicker-Auftritt der hauptamtlichen Mitarbeiter. In drei Teams traten sie im spaßigen Wettkampf an.

Als Torwart eines Teams musste auch Friedensdorf-Leiter Thomas Jacobs gleich im ersten Spiel zwei Tore unter "gegnerischem" Jubel hinnehmen.

Bejubelt wurden außerdem vier Jungen aus Angola mit ihren Rapper-Auftritt. Mit Worten - und schnell wie ein Trommelwirbel - kommentierten Laurindo, Izidro, Giovanni und Alberto in ihrer Muttersprache den Alltag rund um den Dorfplatz und die Kinder-Wohnhäuser. Bewegend war zudem der Song zweier Mädchen aus Tadschikistan und Angola, die über Sprachgrenzen hinweg im Dorf zu Freundinnen wurden. Erzählerisch und fast balladenhaft sangen sie auf Deutsch ihren Song von Freunden und Freundschaften.

Nach Pizza, Saft und Eis für alle endete das Fest mit der Vorführung der Ehrenamtlichen des Friedensdorfs. Die nun folgenden Einsatzflüge werden über 60 Kinder in ihre Heimatländer zurückbringen. Eins ist aber bei diesem August-Hilfseinsatz anders: Erstmals seit Jahren können keine afghanischen Kinder zur Behandlung nach Oberhausen kommen. Nach der Zerstörung der deutschen Botschaft in Kabul im Mai fehlen Visa, die in Afghanistan derzeit nicht ausgestellt werden können. Das Friedensdorf setzt aber alle Bemühungen daran, dass beim kommenden Hilfseinsatz im nächsten Jahr erneut afghanische Kinder die dringend notwendige medizinische Behandlung in Deutschland erhalten.

(RP)
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