Dinslaken Kathrin-Türks-Halle: Sportsbar macht dicht

Dinslaken · Das Bistro in der Dinslakener Stadthalle war nicht nur für Fußballfans ein beliebter Treffpunkt. Jetzt wird es geschlossen. Nach dem Endspiel um den DFB-Pokal ist erst einmal Schluss.

Hier kamen die Fans von Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04, vom Hamburger SV und von Borussia Mönchengladbach an Bundesligaspieltagen zusammen. Und zwar so, wie man das in den jeweiligen Stadien gerne sehen möchte - friedlich und tolerant, auch wenn natürlich so manche - gelegentlich auch durchaus derbe - Frotzelei nicht ausblieb. Diese Treffen werden bald der Vergangenheit angehören Mit dem DFB-Pokalendspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München am Samstag, 17. Mai, steigt gewissermaßen die Abschiedssause.

Die Gründe für die Schließung der Sportsbar sind vielfältig, wie Jörg Springer, früherer Pächter der Stadthalle und inzwischen Geschäftsführer der städtischen Betreiber-Gesellschaft für die Kathrin-Tüks-Halle (KTH-GmbH), erklärte. Die Preise, die der Bezahlsender Sky inzwischen für Gastronomiebetreiber aufruft, sind happig - rund 5000 Euro im Jahr. Und die wollen erst einmal verdient sein. Wenn dann noch das von der Düsseldorfer Landesregierung verhängte strikte Rauchverbot dazu kommt, lässt sich ein Angebot, wie es die Sportsbar bietet, nur noch schwer rechnen. Springer berichtet von Fangruppen, die abgewandert sind und sich ein privates Sky-Abo teilen, um beim Fußball gucken in privater Atmosphäre weiter ungehindert rauchen zu können.

Das Rauchverbot ist freilich nicht der einzige Grund, aus dem die Sportsbar schließt. Ein weiterer Grund ist paradoxerweise der Erfolg einer anderen Sportart. Seit es Springer gelungen ist, vor vier Jahren die Dart-Europameisterschaft in die Kathrin-Türks-Halle zu holen, boomt das sportliche Werfen mit Pfeilen auf die Scheibe mit den 20 Segmenten. Inzwischen üben in der Sportsbar drei Mannschaften und tragen dort auch ihre Wettbewerbe aus. Zwei spielen zurzeit um den Aufstieg. So viel Dart-Enthusiasmus lässt sich mit dem übrigen Hallenbetrieb inzwischen kaum noch vereinbaren, so dass die Dartspieler, wenn auch schweren Herzens, ein neues Zuhause suchen.

Ein dritter Grund für die Schließung ist die noch ungeklärte Zukunft der Gastronomie in der Halle insgesamt. Die muss saniert werden. Bislang ist geplant, dass die aufwändigen Arbeiten in der Mitte des kommenden Jahres beginnen. Dann wird die Halle auf unbestimmte Zeit schließen müssen. Als Geschäftsführer der KTH-GmbH will Springer die Zeit bis zur Neueröffnung der Halle nutzen, um gemeinsam mit Stadtverwaltung und Politik ein tragfähiges Gastronomiekonzept zu entwickeln.

Mit Blick auf die gewünschte Belebung der Altstadt denkt er dabei daran, die gastronomischen Aktivitäten schwerpunktmäßig auf die der Altstadt zugewandte Seite der Halle am Rathausteich zu verlagern. Wie das konkret aussehen wird und welche Rolle das Angebot der heutigen Sportsbar dabei spielen könnte, ist noch offen.

Springer denkt zurzeit über einen Probelauf nach. Dann stünde auch in der nächsten Bundesliga-Saison das Sky-Angebot den Fußballfans zur Verfügung. Im Sommer draußen vor dem Theatertreff und im Winter wieder in der Sportsbar. Die Fußballweltmeisterschaft jedenfalls können die Fans auf jeden Fall in und um die Halle erleben. Während der Spiele der deutschen Kicker verwandelt sich die große Halle wieder in die DIN-Arena. Zusätzlich sind alle WM-Spiele im Außenbereich am Theatertreff zu sehen.

(RP)
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