Dinslaken Katze mit Luftpistole angeschossen

Dinslaken · Das Projektil wurde zufällig bei einer Röntgenuntersuchung entdeckt. Die Familie wohnt neben der Freizeitanlage in Lohberg, das Tier ist Freigänger. Besitzerin Monika Auberg erstattete Anzeige.

 Monika Auberger mit ihrem Sorgenkind "Nina": Die Katze wurde mit einer Luftwaffe angeschossen. Joosten

Monika Auberger mit ihrem Sorgenkind "Nina": Die Katze wurde mit einer Luftwaffe angeschossen. Joosten

Foto: Markus Joosten

Katzen haben sieben Leben - "Nina" hat jetzt wohl nur noch sechs. Die dreieinhalbjährige Katze wurde auf einem ihrer Ausflüge angeschossen - vermutlich auf der Freizeitanlage Lohberg, wo "Nina" häufig unterwegs ist. Ein Röntgenbild zeigt das Projektil in der Nähe ihrer Wirbelsäule. Besitzerin Monika Auberger ist entsetzt: "Wer macht denn so etwas?" fragt sie. Ironie des Schicksals: Die Eheleute Auberger haben "Nina" im Jahr 2013 als junges Kätzchen von der griechischen Insel Kos mitgenommen, um ihr hier ein sicheres Leben zu ermöglichen.

Entdeckt wurde die Kugel nur zufällig. "Nina" hat eine Blasenentzündung und wurde in der Tierklinik Asterlagen geröntgt, um Schlimmeres auszuschließen.

Im Nachhinein fiel Monika Auberger, die sich für die Tierhilfe Dinslaken-Voerde engagiert, ein, dass die dreieinhalbjährige Katzendame im Sommer einen Abszess am Rücken hatte. Sie vermutete damals, dass "Nina" eine Auseinandersetzung mit einer anderen Katze hatte. Seitdem ließ sich das Tier nicht mehr so gern am Rücken kraulen. Nun erklärt sich die Zurückhaltung der ansonsten sehr verschmusten rotweißen Katze.

Monika Auberger erstattete Strafanzeige. Juristisch geht es dabei nur um Sachbeschädigung, sagt sie. "Und natürlich um einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz", ergänzt Egbert Doernemann, Leiter der Polizeiwache Dinslaken und zitiert: "Niemand darf einem Tier ohne Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen." An einen ähnlichen Fall kann er sich hier nicht erinnern - allerdings habe jemand in Lohberg schon einmal auf Tauben geschossen.

Druckluftwaffen dürfen außerhalb von Schießständen und umfriedeten Grundstücken nur mit einer Schießerlaubnis und einem großen Waffenschein benutzt werden, erklärt Andrea Margraf, Sprecherin der Kreispolizeibehörde. Wer Schüsse in seiner Umgebung hört, soll auf jeden Fall die Polizei verständigen - "selbst, wenn er die Geräusche nicht richtig zuordnen kann und es sich am Ende um die Fehlzündung eines Mofas handelt", so Doernemann. Die Polizei würde auf jeden Fall hinfahren und sich die Sache genauer ansehen.

"Auch, wenn man den Täter nicht finden wird, möchte ich die Tierbesitzer in Dinslaken auffordern, sich gut umzusehen und auf ihre Tiere aufzupassen", sagt Monika Auberger. "In diesem Fall ist es 'nur' eine Katze, die bei uns ein vollwertiges Familienmitglied ist. Wann ist es ein Kind oder eine erwachsene Person? Wann ist es nicht nur ein Luftgewehr, sondern eine andere Waffe?" Sie wohnt direkt neben der Freizeitanlage, hört dort oft "Schüsse und Geschrei". Und hat nun Sorge, ihre Enkel dort spielen zu lassen.

"Nina" geht es den Umständen entsprechend gut. Wenn die Blasenentzündung überstanden ist, wird die Kugel - wenn möglich - entfernt.

(RP)
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