Dinslaken/Voerde/Hünxe Keine Angst vor den Pokémon

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Auch wenn das Spiel "Pokémon Go" sich über die Ferien zu einem echten Trend entwickelt hat, machen sich die Schulleiter der weiterführenden Schulen keine Sorgen wegen der Taschenmonster.

Dinslaken/Voerde/Hünxe: Keine Angst vor den Pokémon
Foto: Martin Ferl

In den vergangenen Wochen hat das "Pokémon Go"-Fieber teilweise seltsame Blüten getrieben. In Düsseldorf wurde zeitweise eine Brücke gesperrt, weil sich Massen an jungen Spielern dort mit Smartphone in der Hand auf der Jagd nach den Pokémon (von "Pocket Monster", zu Deutsch "Taschen-Monster") tummelten. Auch im Dinslakener Stadtpark finden sich oft Dutzende von Spielern ein, um in der virtuellen Spielwelt Gegenstände einzusammeln oder sich in den Arenen zu duellieren. Dass der Trend mit Beginn des neuen Schuljahres nun auch die Schulhöfe der weiterführenden Schulen in der Umgebung in Beschlag nimmt, ist allerdings nicht zu befürchten.

"Ich bin noch relativ entspannt, weil ich denke, dass der Gipfel bei dem Spiel bald erreicht sein wird", sagt Thomas Nett, Schulleiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Dinslaken. "Ich denke auch, wir werden eher weniger ein Problem damit haben, da wir ohnehin relativ strenge Regeln haben, wenn es um die Nutzung von Smartphones geht", erläutert er weiter. "Sobald die Schüler das Schulgelände betreten, müssen sie ihre Mobiltelefone ausschalten", berichtet Thomas Nett. Daher ist mit einer Invasion der "Pokémon Go"-Spieler auf dem Schulhof nicht zu rechnen. "Sollte es Probleme geben, würden wir uns natürlich kurzfristig etwas einfallen lassen."

Auch am Gymnasium Voerde reagiert man mit Gelassenheit auf den Trend. "Ich denke, wir werden da weniger ein Problem mit bekommen", sagt Schulleiter Gerd Kube. Spezielle Regelungen für die Nutzung der Mobiltelefone wird es wegen des neuen Spiels nicht geben. "Wir reagieren nicht über mit disziplinarischen Maßnahmen. Es soll nur so viele Regeln geben wie nötig und so wenige wie möglich", erklärt der Schulleiter weiter. Trotzdem gilt auch am Gymnasium Voerde der Grundsatz, dass Smartphones im Schulgebäude ausgeschaltet sein müssen. "Vielleicht werden wir mal den ein oder anderen mehr mit angeschaltetem Handy erwischen, aber da mache ich mir keine großen Sorgen", sagt Gerd Kube.

Ebenfalls entspannt blickt Klaus Ginter, Leiter der Gesamtschule Hünxe auf den "Pokémon Go"-Trend. "Als schwerwiegendes Problem ist mir das noch nicht aufgefallen", berichtet er.

Allerdings vermutlich auch, weil an seiner Schule Smartphones auf dem Schulhof ebenfalls generell ausgeschaltet werden sollen. "Smartphones können bei uns für Unterrichtszwecke genutzt werden, wenn der jeweilige Lehrer das erlaubt. Ansonsten bleiben sie aber ausgeschaltet", erklärt er.

Smartphones und das neue Spiel verteufeln möchte Hans-Ulrich Wangerin, Schulleiter der Ernst-Barlach-Gesamtschule nicht. Auch ein generelles Verbot für Smartphones gibt es hier nicht. "Mit Verboten ist das immer so eine Sache. Wenn man etwas verbietet, muss man auch ein Auge darauf haben", sagt er. Stattdessen hat man sich an der Dinslakener Schule mit der Schülervertretung kurzgeschlossen und auf dem Schulhof einige kleine Zonen eingerichtet,in denen die Nutzung von Smartphones erlaubt ist. Dort könnten die Schüler dann auch ihrer "Pokémon Go"-Leidenschaft frönen. "Generell versuchen wir, den Kindern einen verantwortungsbewussten und sinnvollen Umgang mit den Smartphones beizubringen", erklärt der Schulleiter.

(fla)
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