Dinslaken Keine schnelle Entscheidung über die Dinslakener Schulen

Dinslaken · In einer gemeinsamen Erklärung mahnen die Fraktionen von SPD und CDU zur Sorgfalt.

Bei den Entscheidungen über die Zukunft der Dinslakener Schullandschaft und darüber, welche Konsequenzen aus dem Schulgutachten gezogen werden, wollen sich die beiden großen Fraktionen im Dinslakener Rat nicht unter Druck setzen lassen. Nachdem die Unabhängige Bürgervertretung beantragt hat, das Thema auf die Tagesordnung des nächsten Schulausschusses zu setzen, veröffentlichten SPD- und CDU-Fraktiongestern eine gemeinsame Erklärung, in der sie klar stellten, dass eine Entscheidung nicht vor der Landtagswahl im Mai fallen wird.

Eine bestehende Schulstruktur zu verändern, so heißt es in der Mitteilung, sei ein Prozess, der im Vorfeld genau analysiert werden müsse, um Fehlentwicklungen zu verhindern. Zu komplex seien die Zusammenhänge, die ja nicht nur die pädagogischen Vorstellungen beinhalteten, sondern gleichzeitig auch geprägt seien von Elternmeinungen, Gebäudesituationen und politischer Akzeptanz. Das Aufgreifen und Verändern einer Schwachstelle im System habe in der Regel auch Auswirkungen auf andere Teilsysteme. Weiterhin seien Veränderungen auch nicht nur von der Meinungsbildung auf Stadtebene abhängig, Vorgaben des Landes und der Bezirksregierung seien ebenfalls zu berücksichtigen. Auch die zurückgehenden Schülerzahlen in den nächsten Jahren seien zu beachten.

Aus diesem Grunde wollen SPD und CDU vor einer abschließenden Meinungsbildung zunächst das Anmeldeverfahren für die Grundschulen im Februar 2017 beobachten, um hieraus mögliche neue Tendenzen abzulesen. Weiterhin soll die Landtagswahl abgewartet werden, da damit zu rechnen sei, dass anschließend auch neue Eckpunkte in der Schulpolitik formuliert würden, die für die Stadt relevant seien. SPD- und CDU-Fraktion wüssten, so schreiben sie, welche Bereiche der Schulstruktur im Blick behalten werden müssten: Die Sekundarschule habe nicht die Akzeptanz gefunden, obwohl sie hervorragende Arbeit leiste. Die Fraktionen wollen versuchen, mit Hilfe der Landtagsabgeordneten kurzfristig die Lehrerversorgung der Schule zu verbessern. Wenn sich bei rückläufigen Schülerzahlen in bestimmten Schulformen Überkapazitäten herausstellen sollten, seien die Angebote zu überdenken. SPD und CDU wollten eine Umgestaltung der Schullandschaft nicht auf Eis legen, sondern gut vorbereiten. Hierzu gehöre eventuell auch eine Befragung der Grundschuleltern.

(jöw)
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