Dinslaken Kirche bietet Ruhepol im Einkaufstrubel

Dinslaken · Beim "Late Night Shopping" am 24. Juni lädt Sankt Vincentius in der Altstadt zum Innehalten und zum Gebet ein.

 Monika Barking vom Liturgieausschuss der katholischen Pfarrei Sankt Vincentius und Pastoralreferent Franz-Josef Roth freuen sich auf das "Late Night Praying", das ein zusätzliches Angebot in der Einkaufsnacht darstellt.

Monika Barking vom Liturgieausschuss der katholischen Pfarrei Sankt Vincentius und Pastoralreferent Franz-Josef Roth freuen sich auf das "Late Night Praying", das ein zusätzliches Angebot in der Einkaufsnacht darstellt.

Foto: Martin Büttner

Zur Sommersonnenwende laden die Gewerbetreibenden der Innenstadt zum "Late Night Shopping" ein. Die Geschäfte sind am Freitag, 24. Juni, bis 22 Uhr geöffnet. Ab 18 Uhr werden den Kunden anlässlich dieser "Skandinavischen Nacht" verschiedene Aktionen geboten. Und mit von der Partie ist diesmal auch die katholische Kirchengemeinde Sankt Vincentius, die zusätzlich zur langen Einkaufsnacht zum "Late Night Praying" einlädt. Von 19 bis 21 wird die Kirche am Altmarkt geöffnet sein, der Kirchenraum lädt dann ein zu Stille, zum Innehalten und zum Gebet. "Jeder kann in die Kirche kommen, vielleicht ist an diesem Abend auch jemand dabei, der seine Sorgen beim Lieben Gott loswerden will", sagt Monika Barking vom Liturgieausschuss der Pfarrei.

In diesem Ausschuss wurde die Idee zu der Aktion geboren, die als ein zusätzliches Angebot verstanden wird, nicht als eine Konkurrenzveranstaltung. "Es geht nicht um eine Gegenwelt zum Konsum. Diese Zeitphänomene nehmen wir ernst, akzeptieren sie und arbeiten nicht dagegen. Wir wollen den Menschen etwas bieten, ob sie das Angebot annehmen oder nicht, bleibt ihnen überlassen", erläutert Pastoralreferent Franz-Josef Roth. Die Menschen sollen in der Kirche auch die Erfahrung machen, dass sie ein Ort der Stille, abseits des Konsums und der Alltagshektik ist. "Vielleicht sind gerade diejenigen, die an diesem Abend mit schweren Einkaufstaschen unterwegs sind, froh, wenn sie sich ein paar Minuten in der Kirche hinsetzen und etwas verschnaufen können", sagt Monika Barking. "Natürlich wollen wir den Menschen auch die Unsicherheit vor der Kirche nehmen, indem die Türe offen steht und jeder eingeladen ist einzutreten." Sie können sich dort in Ruhe umsehen, doch sollten sie darauf achten, andere Kirchenbesucher nicht zu stören, so der Wunsch der Veranstalter.

"Jede Kirche wirkt aus sich heraus. Das Gebäude und die geistlichen Kunstgegenstände sprechen die Menschen an, dadurch können sie Kirche kennenlernen", weiß Roth, der die Aufgabe übernommen hat, durch den Einsatz von Lichtstrahlern beim "Late Night Praying" Akzente im Kirchenraum zu setzen.

Werktags wird die Vincentius-Kirche um 18 Uhr geschlossen. Das wird auch am Tag des langen Einkaufs so sein. Die Stunde bis zur Öffnung des Gotteshauses um 19 Uhr werden Pfarreimitglieder nutzen, um alles vorzubreiten und Kerzen zu entzünden. Wenn die Kirche dann um 19 Uhr geöffnet wird, soll meditative Musik für Atmosphäre sorgen. Gemeindemitglieder werden während der zweistündigen Zusatzöffnung beim "Late Night Praying" als Ansprechpartner im Hintergrund präsent sein. "Wir werden aber niemandem auf die Pelle rückten", sagt Monika Barking. Kirchenführungen sind nicht vorgesehen. Werner Laslop wird als Seelsorger vor Ort ansprechbar sein, falls jemand der Kirchenbesucher spontan das Bedürfnis hat, mit einem Pastor zu sprechen, wie Monika Barking und Franz-Josef Roth erläuten.

"Schön wäre es, wenn einige Menschen durch dieses Angebot den Weg zur Kirche finden, denn wir haben ihnen mit der christlichen Botschaft etwas zu bieten", hofft Roth auf eine gute Resonanz. Er betont, dass eine Gegenleistung nicht erwartet wird,

Beim nächsten "Late Night Shopping" soll das Angebot der offenen Kirche erneut gemacht werden und dann nach Möglichkeit bereits ein offizieller Punkt im Veranstaltungsprogramm des Aktionsabends sein.

(RP)
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