Voerde Klage über zu viele Feiern in "alde School"

Voerde · Anwohner beschwerten sich bei der Infoveranstaltung in Löhnen gegenüber dem Bürgermeister über Ruhestörung.

Jede Medaille hat zwei Seiten: Wenn eine Gaststätte gerne für Feiern gebucht wird, ist das gut für den Pächter - dass mancher Anwohner in der Nähe das vielleicht anders sieht, liegt in der Natur der Sache. Just so stellt sich der Fall in Löhnen dar. Als Bürgermeister Dirk Haarmann während der Bürgerinformationsveranstaltung in "De alde School" von der "allgemeinen Großwetterlage" auf spezielle Belange in dem Ortsteil schwenkte, wurde er mit einem schwelenden Konflikt konfrontiert. Und der drehte sich eben um den Ort, wo sich der Verwaltungschef vor mehr als 30 Zuhörern dem Bürgergespräch stellte.

Die Feiern in "De alde School" hätten sich gehäuft. Das bringe Unfrieden mit sich, meinte ein Löhnener. Ein anderer bemerkte, dass er sich mit dem Gedanken trage, den Ort zu verlassen. Er wisse nicht, was dort "noch besinnlich und schön" sein soll, wenn er nicht schlafen könne. Das Dorfgemeinschaftshaus, das in der Trägerschaft des BSV "Vivat" Löhnen ist, sei für Events vermietet worden, "ohne Rücksicht auf die, die hier wohnen". Fast jedes Wochenende gebe es dort drei Feiern und unlängst ein großes Feuerwerk, berichtete eine Anwohnerin. "Das gehört nicht in das Dorf." Überbleibsel des Feuerwerks habe sie auf ihrem Grundstück gefunden. Auch sprachen Anwohner die während der Feierlichkeiten zu beiden Seiten zugeparkte Küpperstraße an. Da gebe es für Krankenwagen und Feuerwehr kein Durchkommen.

Der Bürgermeister versuchte, die Wogen zu glätten, und merkte an, dass man gerade bei dem Pächter sitze, "über den Sie sich beschweren. Wir hätten hier keinen Raum, in dem wir uns treffen könnten", erinnerte Haarmann und gab zu bedenken, dass das Führen der Gaststätte für den Betreiber "wirtschaftlich sein muss". "De alde School" sei "geeignet", dort in entsprechendem Rahmen Veranstaltungen zu ermöglichen. Es werde selektiert, welche Feiern es dort geben darf: So fänden im dem Haus eher Goldene als Grüne Hochzeiten statt.

Lokalitäten in Siedlungsbereichen seien "problembehaftet", räumte Haarmann gleichwohl ein. Seitens der Stadt würden Auflagen gemacht. Für das angesprochene Feuerwerk sei nicht der Betreiber verantwortlich. Wenn sich im Nachhinein Störungen herausstellten, sei dies von der Stadt nachzuprüfen. Die teilweise emotionale Debatte über das Thema, in der sich herausstellte, dass die Meinungen zu den Feiern in der "alde School" geteilt sind, mündete am Ende in der Anregung eines Bürgers, sich mit dem Pächter zusammenzusetzen.

(P.K.)
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