Dinslaken Kleinere Kirmes birgt Chancen

Dinslaken · Die Schausteller glauben, dass der Dinslakener Martinikirmes eine Verkleinerung zuträglich sein kann. Auch ohne Böckler-Platz wollen sie den Rummel in der City halten. Die RP hat Bürger und Altmarkt-Händler zu dem Plan befragt.

Die Martinikirmes im November zieht nicht an die Trabrennbahn, sie bleibt in der Innenstadt, wird dort aber kleiner ausfallen als zuletzt. Eine Entwicklung der Bertram Vey eine durchaus positive Seite abgewinnen kann.

Der Vorsitzender des Schaustellerverbands Kreis Wesel, Sitz Dinslaken, sagte am Freitag unserer Redaktion: "Die Martinikirmes hat eine Dimension erreicht, die nicht mehr größer werden dürfte. Vielleicht tut es ihr ganz gut, wenn sie etwas kleiner wird." 70 bis 80 Prozent des bisherigen Umfangs blieben erhalten, insbesondere auf größere Fahrgeschäfte müsse verzichtet werden.

Böckler-Platz entfällt

Das Problem folgt aus den Bauplänen für den Hans-Böckler-Platz, dem angestammten Hauptareal des Rummels. Dort entsteht ein Einkaufszentrum. Weil die Arbeiten vermutlich schon im Herbst beginnen, entfällt die Fläche für die Kirmes. Zu Beginn der Diskussion um eine Alternative hatte Bürgermeister Dr. Michael Heidinger von positiven Signalen der Schausteller für eine Verlagerung zur Trabrennbahn gesprochen.

Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung erklärte er nun, die Schausteller wollten in der City bleiben. Deren Sprecher Bertram Vey dazu: "Wir haben immer die Innenstadt bevorzugt, hier hat die Kirmes eine gewachsene Tradition. Aus Erfahrung wissen wir: Eine Kirmes stirbt, wenn man sie auch nur 1000 Meter verlegt."

300 000 Euro für Wasser und Strom

Die Schausteller haben den Verbleib der Kirmes in der Innenstadt in einem Gespräch mit Verantwortlichen der Stadt gefordert. Daran nahm neben Bertram Vey unter anderem der Vorsitzende des Deutschen Schaustellerverbands, Albert Ritter, teil. Sie machten deutlich, dass genügend Schausteller auch an einer kleineren Kirmes Interesse hätten, solange sie nur in der Innenstadt aufgebaut werde.

Zwei weitere Hemmnisse, die aus Sicht der Schausteller den Standort Trabrennbahn unbrauchbar machen: Erstens müssten 300 000 Euro für die Infrastruktur — Strom, Wasser, Abwasser — über die Standgebühr auf die Schausteller umgelegt werden. Das ist denen zu viel Geld, wie Vey betonte. Zweitens sei eine Kirmes an der Trabrennbahn von den Hauptstraßen aus nicht gut genug erkennbar: "Deshalb müssten wir teure Werbung machen."

(RP)
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