Dinslaken/Voerde/Hünxe Kommunen zögern beim Internetausbau

Dinslaken/Voerde/Hünxe · In Dinslaken geht bald das dritte öffentliche W-Lan online. In Voerde ist kein weiterer Ausbau geplant, Hünxe wartet ab.

Dinslaken/Voerde/Hünxe: Kommunen zögern beim Internetausbau
Foto: seb (Archiv)

Immer und überall online sein ist für viele heutzutage kein Problem mehr. In Zeiten von internetfähigen Mobiltelefonen ist die große, weite Welt des World Wide Web ("Weltweites Netz") nur wenige Fingerwische entfernt. Doch wenn das Datenvolumen mal verbraucht ist und die Übertragungsgeschwindigkeit vom Mobilfunkanbieter entsprechend heruntergedrosselt wird, stehen viele vor einem Problem.

Immer häufiger bieten inzwischen auch Kommunen daher die Möglichkeit, über öffentlich zugängliche W-Lan-Zugänge ("Wireless Lan", "drahtloses lokales Umgebungsnetzwerk") im Internet unterwegs zu sein. In vielen Großstädten gibt es mittlerweile an jeder Ecke einen passwortfreien Zugangspunkt, über den man sein Mobiltelefon mit dem Internet verbinden kann - oft sogar zeitlich unbegrenzt. Der Gesetzgeber hat in den vergangenen Wochen zudem einige juristische Unklarheiten ausgeräumt - beispielsweise, wer haftet, falls der angebotene Internetzugang für illegale Aktivitäten missbraucht wird. Dieser Schritt sollte Kommunen wie Privatpersonen dazu ermutigen, weitere Zugangspunkte zu installieren und damit die Digitalisierung in der Bundesrepublik voranzutreiben.

In Dinslaken gibt es derweil bereits seit längerer Zeit freie W-Lan-Netzwerke für jedermann: "In der Innenstadt gibt es derzeit kostenloses W-Lan im Bereich des Altmarktes und des Neutorplatzes. Kurz vor der Fertigstellung ist zudem der dritte Ort in der Innenstadt. In unserer neuen Stadtinformation am Rittertor wird noch in diesem Jahr als Service für unsere Besucher kostenloses öffentliches W-Lan angeboten werden", berichtet Stadtsprecher Marcel Sturm. Ob es in Zukunft darüber hinaus noch weitere öffentlich zugängliche Internetpunkte im Stadtgebiet geben wird, sei derzeit aber noch nicht klar. "Zurzeit läuft die Testphase in der Innenstadt. Danach lässt sich mehr sagen. Aber vorstellbar ist vieles. Wir haben insbesondere hochfrequentierte öffentliche Plätze im Fokus und können uns eine Ausweitung vorstellen. Nach der Testphase wissen wir mehr." Dann werde sich auch zeigen, wie eventuelle weitere Zugänge möglichst kostengering betrieben werden könnten.

Im Gegensatz zu Dinslaken ist das kommunale Angebot in Voerde und Hünxe derzeit noch nicht so stark ausgebaut - dafür sind dort aber private Anbieter aktiver. Denn in beiden Kommunen gibt es Privatpersonen und Unternehmer, die sich der Initiative "Freifunk" angeschlossen haben und ihre Internetnetzwerke anderen zur Nutzung zur Verfügung stellen. Aber auch die Kommunen versuchen, dort, wo es geht, freies W-Lan anzubieten.

"In Voerde können unsere Bürger kostenlos in der Bücherei ins Internet gehen, vor dem Gebäude gibt es auch noch ein wenig Empfang", erläutert der Erste Beigeordnete Wilfried Limke die Internet-Möglichkeiten in Voerde. "Dabei soll es allerdings auch erst einmal bleiben, denn der private Markt beweist ja seine Verantwortung bereits" - insgesamt 15 kostenlose Freifunk-Zugänge gibt es in der Stadt.

Einen davon gibt es auch in Hünxe. Dort bietet die Kommune allerdings noch kein öffentliches Netzwerk für ihre Bürger an. "Für die Freifunk-Initiative wollen wir eher als Schirmherr dienen, das Anliegen emotional fördern", sagt Sven Linda von der Gemeindeverwaltung. Zudem warte man auf die Bewerbungsphase zur EU-Initiative "Wifi4EU" (W-Land für die EU"), von der vor allem ländliche Regionen, die noch nicht flächendeckend mit Internetanbindungen versorgt sind, profitieren sollen. Bis zu 8000 Orten in Europa sollen neue Hotspots mitfinanziert werden.

(p-m)
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