Dinslaken Kostenlose Spiele können teuer werden

Dinslaken · Zum Weltverbrauchertag informiert die Verbraucherzentrale in Dinslaken über die möglichen Kostenfallen in vermeintlich kostenlosen Spielen für das Smartphone. Die Schutzmaßnahmen sind eigentlich einfach.

 Regina Depta, Stefan Sondermann und Ulrike Grabowski (von links) informieren über die Tücken von kostenlosen Spiele-Apps fürs Smartphone.

Regina Depta, Stefan Sondermann und Ulrike Grabowski (von links) informieren über die Tücken von kostenlosen Spiele-Apps fürs Smartphone.

Foto: Lars Fröhlich

Kostenlos ein Spiel aufs Smartphone laden und sich die Zeit vertreiben. Das klingt erst einmal sehr verlockend. Doch in vielen dieser "Free-to-play"-Titel kann man schnell in eine Kostenfalle tappen. Denn auch wenn die Spiele selbst gratis sind, kann man oft entweder Gegenstände, eine Währung im Spiel oder Beschleunigungen kaufen, die einem beim Spielen weiterhelfen. Zwischen 99 Cent und 99 Euro kosten diese Angebote im Spiel. "Wir wollen aufzeigen, wie leicht man in diese Fallen tappt und wie man sich dagegen schützen kann", sagt Ulrike Grabowski, Leiterin der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Dinslaken.

Denn wenn man keinen Überblick über diese Zusatzkosten hat, können sich diese schnell zu hohen Beträgen türmen. "Wir möchten, dass die Anbieter offenlegen müssen, welche Folgekosten entstehen können. Schon bevor so eine App heruntergeladen wird", sagt Ulrike Grabowski.

Es gibt Spiele dieser Art, in denen man für den Einsatz von Geld einen klar ersichtlichen Vorteil bekommt. "Bei vielen Spielen sind aber Mechanismen am Werk, die zu immer weiteren Käufen verleiten", erklärt Stefan Sondermann, Leiter der Drogenberatung des Diakonischen Werks Dinslaken, der sich auch mit Computerspiele-Sucht beschäftigt. Durch Geldeinsatz würden Menschen an das Spiel gebunden und bei einigen Spielen wären diese auch nötig, um überhaupt weiterzukommen. "Dabei hat man meistens keinen Überblick darüber, wie viel Geld man für ein Spiel ausgegeben hat." Für manchen Nutzer wird so das vermeintlich kostenlose Handy-Spiel schnell ein teureres Vergnügen, als das neueste PC- oder Konsolenspiel im Laden zu kaufen. "Nur wer weiß, worauf er sich einlässt, kann eine bewusste Entscheidung treffen", erklärt Sondermann.

Die Schutzmaßnahmen gegen solche Kostenfallen sind einfach. Man kann die sogenannten In-AppKäufe in den Spielen selbst deaktivieren oder mit Prepaid-Karten die Kosten kontrollieren. "Eine Möglichkeit ist auch, mit seinen Kindern einen Medienvertrag zu schließen, der regelt, was sie dürfen und was nicht", sagt Ulrike Grabowski. Auch Stefan Sondermann empfiehlt, solche Dinge immer mit den Kindern zu besprechen. "Wenn man Prepaid-Karten verwendet, können die Kinder selbst sehen, wie weit sie mit einem bestimmten Betrag kommen", sagt er.

Die Verbraucherzentrale bietet zu dem Thema Tipps zur Kostenkontrolle an. Weitere Hinweise zu rechtlichen Fragen, bietet die Dinslakener Beratungsstelle ebenfalls an.

(RP)
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