Voerde Krüger macht sich für Alu-Hütte stark

Voerde · Der SPD-Bundestagsabgeordnete will Minister Sigmar Gabriel anschreiben und nach Möglichkeit finanzielle Erleichterungen für das Voerder Unternehmen erwirken. Auch Landrat Dr. Ansgar Müller steht zu Voerdal.

 Sie besprachen gestern die aktuelle Situation von Voerdal (von links): Geschäftsführer Alfons kleine Kalvelage, Landrat Dr. Ansgar Müller, Bundestagsabgeordneter Dr. Hans-Ulrich Krüger, Geschäftsführer Hendrik van Dijken und Betriebsratsvorsitzender Daniel Schwermer.

Sie besprachen gestern die aktuelle Situation von Voerdal (von links): Geschäftsführer Alfons kleine Kalvelage, Landrat Dr. Ansgar Müller, Bundestagsabgeordneter Dr. Hans-Ulrich Krüger, Geschäftsführer Hendrik van Dijken und Betriebsratsvorsitzender Daniel Schwermer.

Foto: Martin Büttner

Vor nicht ganz einem Jahr besuchte der SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel die Voerder Aluminium-Hütte und informierte sich über die Situation des Unternehmens, das sich in der Insolvenz befindet und ums Überleben kämpft. Zwischenzeitlich traten Verbesserungen ein. Allerdings wird der Referentenentwurf zum Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) aus dem Ministerium für Wirtschaft und Energie von Sigmar Gabriel als eine "echte Bedrohung" für Voerdal angesehen. So die Einschätzung der beiden Geschäftsführer der Alu-Hütte, Alfons kleine Kalvelage und Hendrik van Dijken. Dem sozialdemokratischen Bundestagsabgeordnete Dr. Hans-Ulrich Krüger aus Voerde und Landrat Dr. Ansgar Müller schilderten die beiden Geschäftsführer die Sorgen und Nöte des Unternehmens. Denn der Gesetzesentwurf sieht eine Verdopplung der EEG-Belastung für Voerdal von fünf Cent pro Megawattstunde Strom auf zehn Cent vor. Die jährliche Belastung würde damit von 700 000 Euro auf künftig 1,4 Millionen Euro klettern.

Dr. Hans-Ulrich Krüger sagte zu, sich der Problematik annehmen zu wollen. Er wird einen Brief an Gabriel schreiben, dem Minister darin die Lage von Voerdal sowie der deutschen Alu-Industrie schildern und um eine Abänderung der Zahlen aus dem Referentenentwurf bitten. Noch sei nichts entschieden, denn man stehe am Beginn der Beratungen. Unterstützt wird der Bundestagsabgeordnete vom Landrat, denn es gilt, "280 Arbeitsplätze bei Voerdal, die extrem zukunftsfähig sind und weitere Arbeitsplätze absichern, zu erhalten". Dem Unternehmen bescheinigte der Chef der Kreisverwaltung, in der Region verwurzelt zu sein. Für die Alu-Industrie müssten akzeptable Bedingungen geschaffen werden, damit sie weiterhin existieren könne.

Das Unternehmen hofft auf eine Energiepreispolitik, die für die Zukunftsfähigkeit der Hütte sorgt. "Wir brauchen Planungssicherheit. Die Stromgesetze müssen langfristig Bestand haben und dürfen nicht ständig geändert werden", erklärte Geschäftsführer Hendrik van Dijken

Die möglicherweise steigende Belastung schreckt zudem Investoren ab, sich bei Voerdal zu engagieren. Doch benötigt das Werk einen Investor, da dieser die Zahlung der rund 6,4 Millionen Euro Strompreiskompensation für die im vergangenen Jahr gezahlten CO2-Kosten beantragen könnte. Stichtag ist hier der 30. Mai.

Die Geschäftsführung des Werkes und auch Betriebsratsvorsitzender Daniel Schwermer zeigten sich gestern zuversichtlich, dass es bei Voerdal weitergeht. Am morgigen Mittwoch tagt in Düsseldorf der Gläubigerausschuss und berät über die Zukunft der Voerder Aluminiumhütte. Die aktuelle Situation des Unternehmens wird Insolvenzverwalter Dr. Frank Kebekus dem Ausschuss schildern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort