Dinslaken Leiterin der Hagenschule geht in den Ruhestand

Dinslaken · Für Gabriele Tackenberg-Heine endet der Schuldienst. Die 63-Jährige will sich in der evangelischen Kirche und für Flüchtlinge engagieren.

 Gabriele Tackenberg-Heine freut sich auf die Zeit, die nun vor ihr liegt, und hat einige Pläne für die Zukunft.

Gabriele Tackenberg-Heine freut sich auf die Zeit, die nun vor ihr liegt, und hat einige Pläne für die Zukunft.

Foto: Lars Fröhlich

An der Hagenschule wollte Gabriele Tackenberg-Heine eigentlich nicht unterrichten. Nicht, dass sie etwas gegen die Schule gehabt hätte. Doch als Mutter zweier Schulkinder hatte sie 1988 zunächst Bedenken, dort auch als Lehrerin zu arbeiten - die der damalige Rektor Herwig Mayer jedoch zerstreuen konnte. Gabriele Tackenberg-Heine kam also an die Hagenstraße, blieb 27 Jahre und verabschiedet sich nun in die ganz großen Ferien: Nach 13 Jahren als Schulleiterin geht die 63-Jährige in den Ruhestand.

Gemeinsam mit Ehemann Karl-Heinz, langjähriger Pfarrer im Betsaal Bruch, will sie nun die frei verfügbare Zeit genießen. Im Gegensatz zu vielen Schulleiter-Kollegen kann sie beruhigt ihre Sachen packen: Denn mit Ludger Zech steht der stellvertretende Schulleiter als Nachfolger bereit, bis zur endgültigen Entscheidung wird er die Schule kommissarisch leiten. Für die scheidende Schulleiterin gut zu wissen, dass die Arbeit übergangslos fortgesetzt werden kann.

Aus Düsseldorf kam Gabriele Tackenberg-Heine, die mit 21 Jahren als Grundschullehrerin begann, nach Dinslaken und stieg nach einer Familienphase an der Hagenschule als Lehrerin wieder ins Berufsleben ein. Unterrichtet hat sie in ihrer Laufbahn fast alle Fächer: "Außer katholische Religion." Vor 13 Jahren übernahm sie dann die Leitung der Schule, die sich gegen den allgemeinen Trend nicht über sinkende Schülerzahlen beklagen kann. Ein Teil der Kinder, weiß die 63-Jährige, kommt nicht aus dem eigenen Einzugsbereich, sondern wählt die Schule bewusst aus. Großen Wert legte die Schulleiterin immer auf die Entwicklung des offenen Ganztages (OGS): Der startete vor rund 15 Jahren noch als Betreuungsangebot mit gerade 12 Kindern. Heute ist gut die Hälfte der rund 320 Mädchen und Jungen für die OGS angemeldet. Gute Erfahrungen hat die Schule dabei mit dem Modell des rhythmisierten Ganztag gemacht, das seit zwei Jahren angeboten wird und inzwischen so beliebt ist, dass es mehr Nachfragen als Plätze in der Ganztagsklasse gibt. Täglich von 8 bis 15 Uhr (Kernzeit) sind die Kinder dieser Klasse zusammen, der gemeinsame Tagesablauf mit Lern- Spiel- und Erholungsphasen ist fest strukturiert, das Essen wird gemeinsam eingenommen. "Das Klima in den Klassen ist ausgesprochen schön", hat Gabriele Tackenberg-Heine festgestellt. Nicht nur kognitive, sondern auch soziale Fähigkeiten würden gefördert. Das soziale Miteinander, die Wertschätzung untereinander lagen ihr im Schulalltag immer am Herzen. Ebenso wie gemeinsame Aktionen, die fest im Terminkalender der Schule stehen: wie der "Fit und gesund"-Tag vor den Osterferien, Ausflüge und Fahrten ins Theater oder in die Kinderoper.

Ihren Job hat Gabriele Tackenberg-Heine auch in stressigen Zeiten gerne gemacht. "Der Beruf war immer sehr vielfältig. Man hatte auch die Möglichkeit, eigene Ideen auszuprobieren und Konzepte zu erarbeiten." Daher will sie als Ruheständlerin auch nicht auf Aufgaben verzichten, sondern sich im sozialen Bereich in der evangelischen Kirchengemeinde und für Flüchtlingen engagieren. Auch Ehemann Karl-Heinz ist noch ehrenamtlich aktiv. Beide wollen die Zeit für (Wander-)Reisen nutzen und für die große Familie: Sechs Kinder hat das Ehepaar - und acht Enkelkinder.

(RP)
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