Dinslaken Lohberger Schule bleibt umstritten

Dinslaken · Am Ende stand gestern im Jugendhilfeausschuss ein klares Ergebnis. Neun Mitglieder sprachen sich für den Erhalt der Lohberger Grundschule aus, drei dagegen. Einer enthielt sich. Die Diskussion verlief dennoch sehr kontrovers.

 Ob die Grundschule Lohberg, in der gestern der Jugendhilfeausschuss tagte, eine Zukunft hat, wird endgültig erst im Rat entschieden.

Ob die Grundschule Lohberg, in der gestern der Jugendhilfeausschuss tagte, eine Zukunft hat, wird endgültig erst im Rat entschieden.

Foto: MB

Eröffnet das von der Caritas entwickelte und mit Verwaltung und Schule abgestimmte integrierte Bildungskonzept für Lohberg der Grundschule im Stadtteil eine Zukunftschance? Das war auch gestern im Jugendhilfeausschuss das ausgesprochen kontrovers diskutierte Thema. Während die Befürworter in dem Konzept, das die Lohberger Schüler vom Kindergarten bis zur Schule begleitet und gleichzeitig der Arbeit mit den Eltern besondere Bedeutung beimisst, eine große Chance für die Schule sehen, wollen die Kritiker die ewige Hängepartie um die Schule nun beenden. Nach den vielen vergeblichen Anläufen, die Zukunft der Schule zu sichern, mögen sie nicht mehr an den Erfolg eines weiteren Konzept glauben.

Auch wenn die Abstimmung gestern ein eindeutiges Ergebnis hatte und einiges dafür spricht, dass das Konzept am Ende der Diskussion eine Mehrheit findet - ausgemacht ist das noch nicht. CDU und Unabhängige Bürgervertretung (UBV) haben sich klar gegen das Konzept positioniert und dabei blieben ihre Vertreter auch gestern. Für die SPD machte Volker Grans deutlich, dass zwar alle ihre Vertreter im Jugendhilfeausschuss dem Konzept zustimmen werden, dass er aber noch nicht sagen könne, ob dies von allen Fraktionsmitgliedern mitgetragen werde. Eyüp Yildiz, stellvertretender Bürgermeister aus den Reihen der SPD, streitet bekanntlich vehement für die Schließung der Schule, weil er überzeugt ist, dass Integration in einer Schule mit deutlich über 90 Prozent Migrantenanteil nicht gelingen kann. Peter Steinbeißer hatte sich bereits im Schulausschuss bei der Abstimmung über das Konzept enthalten und dem Vernehmen nach gibt es in der SPD-Fraktion weitere Skeptiker. Thomas Koch von den Grünen machte gestern deutlich, dass er entgegen der Meinung seiner übrigen Fraktion das Konzept ablehnt, weil er der Auffassung ist, dass über Integration und Schulstandorte eine generelle Debatte geführt werden müsse, die nicht auf die Zukunft der Lohberger Schule eingeengt werden dürfe. Als Finanzpolitiker, so Koch, habe er zudem erheblich Bedenken gegen die mit dem Konzept einhergehenden Investitionen in die Schule. Auch Jutta Frenk fragte für die UBV danach, ob denn das neue Konzept nicht auch ohne die geplanten großen Umbauten umgesetzt werden könne. Mit dem Hinweis "Wir sind aber keine Finanzpolitiker" versuchte der Ausschussvorsitzende Thomas Giezek dieses Argument zu entkräften. Und Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann erklärte: "Gute Pädagogik braucht ein gutes Umfeld." Zu Beginn der Diskussion hatte Giezek der Elternpflegschaftsvorsitzenden Gülsüm Yigit noch einmal Gelegenheit zu einem eindringlichen Appell für den Erhalt der Schule gegeben.

Heute ist die Zukunft der Schule Thema im Hauptausschuss, der ab 17 Uhr im Rathgaus tagt. Die endgültige Entscheidung fällt im Stadtrat am 29. September.

(RP)
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