Dinslaken Marie-Luise Dött im Gespräch mit Azubis

Dinslaken · Die CDU- Bundestagsabgeordnete wollte bei einem Besuch im Dinslakener Autohaus Elspass erfahren, was schon in den Schulen getan werden kann, um junge Leute auf den Beruf vorzubereiten.

 Marie-Luise Dött diskutierte gestern mit Karl-Heinz Elspass und seinen Auszubildenden.

Marie-Luise Dött diskutierte gestern mit Karl-Heinz Elspass und seinen Auszubildenden.

Foto: Martin Büttner

Dass die Bundesagentur für Arbeit in Zukunft auch in den Schulen aktiv werden soll, war für die Bundestagsabgeordnete Marie-Luise Dött der Anlass, sich mit dem Thema näher zu beschäftigen. Vor allem war es ihr wichtig, mit mittelständischen Unternehmen und Auszubildenden ins Gespräch zu kommen. "In der Bundespolitik sind leider vergleichsweise wenige Leute aus dem Mittelstand aktiv", erklärte Marie-Luise Dött. "Mit den Auszubildenden hier ins Gespräch zu kommen, die ja gerade noch frisch aus der Schule sind, ist eine ganz besondere Gelegenheit für mich", erklärt sie.

Gleich neun Auszubildende des Autohaus Elspass unterhielten sich mit der Bundestagsabgeordneten über die Erfahrungen, die sie in der Schule gemacht haben. "Wenn man mit 15 Jahren in der Schule ein Praktikum von drei Wochen macht, hilft einem das nicht viel weiter", sagte die Auszubildende Luisa Rathofer. Ein Kritikpunkt, den viele der Auszubildenden äußern, wenn sie an ihre Schulzeit zurückdenken. "Ich wusste auch nach der Beratung durch die Agentur für Arbeit nicht wirklich, was ich später machen soll", erzählt Damian Kepa, der gerade eine Ausbildung zum Automobilkaufmann absolviert. "Ich habe daher in den Ferien immer Praktika gemacht." So entdeckte er dann auch seinen Wunschberuf für sich. Marie-Luise Dött teilte hier der Meinung der Auszubildenden, dass ein dreiwöchiges Praktikum zu wenig sei.

"In vielen Betrieben ist man in dieser Zeit ja auch eher ein Handlanger", sagte die Bundestagsabgeordnete, hatte aber auch Verständnis dafür, dass Unternehmen ihre Praktikanten in so einer kurzen Zeit nicht direkt in die Verantwortung nehmen können. Sie denkt daher über alternative Praktikumsformen nach. "Ich könnte mir vorstellen, dass man da die Ferien mit einbezieht oder ein Jahr lang jeweils einen Tag pro Woche in einer Firma ist", erklärte die Bundestagsabgeordnete. Zumindest der zweite Vorschlag stieß auch bei den Auszubildenden auf Zustimmung.

Ihre Frage, ob denn die Schulen zu weit entfernt von der Wirtschaft seien, konnten die Auszubildenden allerdings nicht beantworten. Karl-Heinz Elspass, Geschäftsführer des Autohauses, konnte diese These jedengfalls nicht bestätigen. "Wir arbeiten sehr gut mit den Schulen vor Ort zusammen und haben immer viele Praktikanten hier. Auch von den Auszubildenden im Unternehmen haben einige schon vorher ihr Praktikum bei uns gemacht", erklärte er. Trotzdem konnte auch er sich vorstellen, dass man den Schülern in der Schule noch mehr alltagspraktische Dinge beibringen könnte, die ihnen später im Leben weiterhelfen.

Einige der Azubis gaben Marie-Luise Dött aber auch durchaus einige kritische Anmerkungen mit auf den Weg. So sei die Beratung bei der Agentur für Arbeit nicht immer zielführend bei der Berufswahl und gerade nach dem Abitur würde man häufiger nur in Richtung Studienmöglichkeiten beraten. "Das wollen wir abstellen", erklärte Marie-Luise Dött, auch angesichts eines Fachkräftemangels in der Wirtschaft. "Man kann mit einer Ausbildung mittel- und langfristig genau so erfolgreich sein, wie mit einem Studium", erklärte sie. "Außerdem besteht ja auch die Möglichkeit, nach einer Lehre noch zu studieren", ergänzte Karl-Heinz Elspass.

Am Ende bedankte sich Marie-Luise Dött für die Auskünfte und Anregungen, die sie von den Auszubildenden des Autohauses erhalten hatte.

(RP)
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