Dinslaken Marien-Hospital eröffnet neue Intensivstation

Dinslaken · Gut 25 Millionen Euro investiert das Marien-Hospital Wesel (MHW) derzeit in einen Eingriff am eigenen Herzen. Der Großumbau in den Alttrakten der City-Klinik ist eins der größten Projekte seit Jahren. Nach 14 Monaten Bauzeit steht jetzt die neue Intensivstation unmittelbar vor dem Bezug. Vorab gibt es morgen von 10 bis 14 Uhr einen Tag der offenen Tür.

Die Modernisierungen fallen schnell auf. Nagelneue Aufzüge tragen Besucher zur Intensivstation ins dritte Obergeschoss des modernisierten und erweiterten Nordflügels. Bettentransport hat Vorfahrt. Die erkennt der Aufzug per Sensor. Technische Hilfen dieser Art gibt es viele. Hebevorrichtungen für schwergewichtige Patienten erleichtern die Arbeit des Pflegepersonals. Die Überwachungstechnik weckt nicht mehr die ganze Station auf, wenn der Kreislauf eines Patienten absackt.

Überhaupt ist erholsamer Schlaf wichtig. An einem Vorführmodell der Firma Philips kann bereits gezeigt werden, was künftig zum Einsatz kommt: innovative Lichttechnik gegen Verwirrtheitszustände (Delir). Wie berichtet werden besonders ältere Patienten nicht mehr in Einheitslicht auf der Intensivstation liegen. Eine Automatik sorgt für einen natürlichen Wechsel von Tag- und Nachtlicht. Das soll den Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützen und Senioren vor Delir schützen, die eine zweifach höhere Sterblichkeit zur Folge haben. Neben der Berliner Charité nimmt das MHW eine Pionierstellung in Europa ein.

Der Nordflügel wird zudem mehr Komfort für Patienten und Mitarbeiter bieten. Die Intensivstation hat 14 Betten, die um vier erweitert werden können. Das Personal wird um sechs Stellen aufgestockt. Es gibt Einzelzimmer mit Schleusen sowie besondere Klimatechnik für höhere Hygiene. Und es gibt für Lungenkranke die Möglichkeit, Kohlendioxid per Dialyse aus dem Blut zu ziehen.

Besucher erwartet morgen ein volles Programm. Zum Start um 10 Uhr sprechen Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Geschäftsführer Dr. Dieter Morlock und Chefarzt Dr. Marc Achilles. Pfarrer Stefan Sühling segnet die Station. Es gibt einen Parcours durch Schauräume sowie Vorträge zu Reanimation, künstlichem Koma und Rückkehr ins Leben. Denn Intensiv- heißt nicht Endstation.

(fws)
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