Dinslaken Mit dem Brotmesser rumgefuchtelt

Dinslaken · Wegen schwerer räuberischer Erpressung muss sich seit gestern ein Mann aus Dinslaken vor der 6. Großen Strafkammer des Duisburger Landgerichts verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im Oktober vergangenen Jahres in einem Imbiss in Dinslaken ein Messer gegriffen und etwas zu Essen sowie zehn Euro gefordert zu haben. Das Opfer war sein Cousin.

Zunächst soll er ihn nach Essen und 10 Euro gefragt haben, dann ein Brotmesser gegriffen und damit herumgefuchtelt haben. Verbale Drohungen gab es nicht, allerdings soll das Opfer aus Angst vor dem Messer nachgegeben haben. Der 44-Jährige sei dann gegangen, kurz darauf wurde er festgenommen. Die Hälfte des Geldes hatte er in eine Packung Zigaretten investiert. Gestern befasste sich das Gericht eingehend mit dem Gesundheitszustand des Mannes. Der Dinslakener war bereits mehrfach in psychiatrischen Einrichtungen. Von einer Schuldunfähigkeit zur Tatzeit geht die Staatsanwaltschaft bisher aber nicht aus.

Der behandelnde Arzt des Mannes hatte eine schizophrene Störung und eine Neigung zum Alkohol- und Drogenmissbrauch attestiert. Der Angeklagte habe damals vorgeschlagene Behandlungen seiner Krankheit abgelehnt und Medikamente zum Teil nach eigenem Ermessen genommen. Auch Fremdaggression und Suizidankündigung habe es im Vorfeld gegeben. Das sehe nun anders aus. Inzwischen komme er regelmäßig zur Behandlung und sei einsichtig.

Der Angeklagte sagte selber, er sei "immer durchgedreht", wenn er überfordert war. Eines seiner Probleme sei auch übermäßiger Bierkonsum, gab er zu. Mehrfach habe er schon aufhören können, Alkohol zu trinken. Eine Therapie habe er allerdings abgebrochen. Mit der Justiz habe er, bis auf einmal in der Jugend, nie zu tun gehabt.

Ein psychiatrischer Sachverständiger soll nun noch Stellung zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Dinslakeners nehmen. Außerdem müssen noch weitere Zeugen, unter anderem das Opfer, gehört werden.

Die Verhandlung wird heute fortgesetzt.

(RP)
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