Dinslaken/Voerde Mit gezogener Pistole Imbisse überfallen

Dinslaken/Voerde · Trio gesteht Raubüberfälle in Dinslaken, Voerde und Hamminkeln. Die Beute: insgesamt 1500 Euro.

Drei Männer aus Voerde und Dinslaken müssen sich seit gestern wegen einer Raubserie vor dem Duisburger Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen drei Überfälle auf Imbisse und einen weiteren auf eine Pizzeria vor. Weil zwei der Angeklagten zur Tatzeit noch keine 21 Jahre alt waren, findet die Verhandlung vor der Jugendstrafkammer statt. Die Tatorte sind Dinslaken, Hamminkeln und Voerde. Bei dem Überfall auf einen Imbiss in Dinslaken im Januar war einer der beiden zur Tatzeit 20 Jahre alten Angeklagten mit gezogener Pistole hereingestürmt und hatte die Mitarbeiterinnen bedroht. Der Gleichaltrige wartete mit dem 28-Jährigen aus Dinslaken im Auto. Die Frau, der eine Pistole an die Brust gehalten wurde, leidet noch merklich unter dem Eindruck der Tat. "Überfall! Überfall! Geld raus!", habe der Maskierte gefordert, sie an der Schulter gepackt, ihr die Pistole vorgehalten und sie beleidigt. Die Kollegin rannte raus. Sie selber lief weg und versteckte sich im Kühlraum. Erst als der Mann weg war, rief sie um Hilfe. "Ich habe die Waffe am Körper gespürt", sagte die 53-Jährige. Vor Gericht machte sie auch ihrer Wut auf die Männer Luft. "Sie wissen nicht, was Sie mir damit angetan haben!"

Die Mitarbeiterin eines anderen Imbisses in Friedrichsfeld war nach dem Schock zwei Wochen arbeitsunfähig. Sie war allein, als ein Mann mit Pistole kam und Geld aus der Kasse nahm. Die Waffe hielt sie für echt. Dass es sich um eine nicht geladene Luftschusspistole handelte, ahnte sie nicht. Noch heute hat die 55-Jährige ein mulmiges Gefühl, wenn sie abends alleine arbeiten muss. Insgesamt rund 1500 Euro sollen die Täter bei allen Überfällen erbeutet haben, etwa 180 Euro davon bei einer Pizzeria in Voerde. Der Überfall auf einen Imbiss in Hamminkeln-Mehrhoog sei nicht geplant gewesen, sagte der 28-Jährige. Ursprünglich habe man eine Tankstelle überfallen wollen. Weil die aber geschlossen hatte, sei man zu dem Imbiss gefahren. Dort habe es allerdings keinerlei Absprachen gegeben. Als einer der Männer ausgestiegen und kurz darauf mit einer Kasse auf dem Arm aus dem Imbiss gestürmt war, waren die beiden Mitangeklagten ohne ihn losgefahren. Sie hatten Ärger vermeiden wollen und Panik bekommen. Die Beute holten sie später dennoch aus dem Versteck.

Die Angeklagten entschuldigten sich während der Verhandlung mehrfach. Alle drei befinden sich zur Zeit in Haft. Der Prozess wird fortgesetzt.

(RP)
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