Dinslaken Mit Imagine in die wilden 70er Jahre

Dinslaken · Dinslakener Rockband ließ es im Tribünenhaus der Trabrennbahn so richtig krachen. Publikum hatte seinen Spaß.

 Das Outfit und die Frisuren stimmten. Auch musikalisch gelang die Zeitreise: Die Band Imagine entführte das Publikum in die wilden 70er Jahre.

Das Outfit und die Frisuren stimmten. Auch musikalisch gelang die Zeitreise: Die Band Imagine entführte das Publikum in die wilden 70er Jahre.

Foto: Jochen Emde

Wenn die Männer der Band Imagine zur Rockmesse in das Tribünenhaus der Trabrennbahn laden, pilgern die Fans in Scharen an die Bärenkampallee. Nach einer furiosen Halloween-Sause im vergangenen Jahr zelebrierten die Dinslakener Rocker diesmal ganz im Zeichen der wilden 70er. Früher war mehr Lametta? Von wegen!

Allein die Kostümierungen der vier Musiker wären Anlass genug gewesen, um sich ein Ticket zu besorgen. Die Outfits changierten frisurentechnisch irgendwo zwischen Rod Stewart, Frank Zappa und Alvin Lee mit roter Mähne. Dazu Klamotten, die sich kurzum als Glitzerbollwerk betiteln ließen. Aber gut, damit genug Huldigung den äußerlichen Gegebenheiten. Musik gab es nämlich auch - und davon nicht zu wenig.

Horst Juhst (Gesang, Bass), Frank Dorittke (Gitarre, Background), Gilbert Steffan (Schlagzeug) und Artur Linke (Rhythmusgitarre, Background) versorgten ihre Fans mit einer Mischung aus eigenen Kompositionen und bewährten Rock-Classics der 70er Jahre. Beim Einspielen von Songs wie "20th Century Boy" à la T. Rex oder "Bad Moon Rising" der Anti-Vietnamkrieg-Rocker Creedence Clearwater Revival gab es die Gänsehaut gratis oben drauf.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt konnten viele der Imagine-Anhänger - von denen allerdings nur wenige das Wagnis einer aufwendigen Kostümierung auf sich genommen hatten - die Füße nicht mehr still halten. Mit Kompositionen von ihrer "Still-unbroken"-Platte gingen die Musiker weiter nach oben auf der Treppe in den Hardrockolymp. Hier wäre "Wild red roses" zu nennen, das als Potpourri verschiedener Riffs in den Ohren nachhalte - klang ein wenig wie eine Verabredung mit Deep Purple und den Stones.

Wer meint, die Band Imagine stehe schon 25 Jahre auf der Bühne und ihre Fans seien dementsprechend lange dabei, mag Recht haben. Viele der Rockpilger sind seit Anfang der 1990er eingefleischte Imagine-Fans.

Allerdings scheint die Fanbasis immer noch zu wachsen. "Wir haben sie erst vor zwei Jahren kennengelernt", beichtete etwa Andrea Gerlach, die mit ihrem Ehemann Harald zugegen war. Besser spät als nie: "Die Lieder sind unheimlich klasse. Was die machen, finde ich faszinierend", erklärte sie und lobte die tolle Atmosphäre.

Und mal ganz ehrlich: Welche Musiker können ihrem Publikum schon mit einer derartigen Kondition aufwarten? Stunde um Stunde heizte Imagine den Fans ein - bis der Schweiß von der Decke tropfte. Selbst dann wurde es den aufgetakelten Glitzermusikern nicht zu heiß unter ihren Perücken. Die Dinslakener Fans dankten es den Männern und feierten mit ihnen bis spät in die Nacht ein Jahrzehnt von Glitzer, Glamour und vor allem mit Rockmusik vom Allerfeinsten.

(RP)
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