Dinslaken Monika Piechulas Kommentare

Dinslaken · In der SPD herrscht Aufregung über Facebook-Aktivitäten der Hiesfelder Genossin, und die SPD-Spitze tut sich schwer im Umgang mit dem Thema.

 Monika Piechula

Monika Piechula

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Morgen wollen die Dinslakener Sozialdemokraten ihren neuen Stadtverbandsvorsitzenden wählen. Reinhard Wolf soll's werden. Der ist erst seit Anfang 2013 in der Partei und in der Öffentlichkeit ein völlig unbeschriebenes Blatt. Die SPD hat ihn am Donnerstag vergangener Woche aus dem Hut gezaubert, weil ihr die bis dahin für den Posten vorgesehene Kandidatin Monika Piechula verlorengegangen war. Die hatte ihre Kandidatur zurückgezogen. Sie hatte damit darauf reagiert, dass in der Dinslakener SPD eine von Parteifreunden zusammengetragene "Materialsammlung" kursiert, die Facebook-Kommentare der Hiesfelder SPD-Ortsvereinsvorsitzenden zur Flüchtlingspolitik dokumentiert, die diese Parteifreunde als rechtspopulistisch bewerten. Bisher haben weder Monika Piechula selbst, noch andere Dinslakener Parteispitzen - auch nicht Bürgermeister Dr. Michael Heidinger - es für nötig befunden auf das die Sozialdemokratin "belastende" Material zu reagieren. Dabei macht es gar keinen Sinn, daraus ein Geheimnis zu machen. Selbst wer nicht über die parteiinterne Materialsammlung verfügt, wird schnell fündig, wenn er sich bei Google tummelt und die entsprechenden Suchfragen stellt. Er stößt dann etwa auf folgende Einträge, mit denen Monika Piechula auf eine Sat.1-Fernsehsendung reagiert:

Monika Piechula: "Das sollten wir mal in anderen Ländern machen! Langsam macht es mich nur noch wütend, wie wir in Deutschland ausgenommen werden. Keiner will sich hier anpassen! Wir sollen das tun. Nicht mehr zu verstehen!" Monika Piechula: "Wir brauchen uns nichts vormachen, dieses Thema wird bei uns noch Hass hervorrufen! Die kassieren nicht nur, die verdrecken alles und haben keinen Respekt! Das erklärt mal unseren Armen! Die müssen aus ihren Wohnungen, wo sie 30 Jahre gelebt haben, weil sie 50 € vom Staat zu ihren Renten bekommen. Unglaublich".

Auch gegenüber SPD-Regierungsmitgliedern macht Monika Piechula keinen Hehl daraus, was sie von der Flüchtlingspolitik in Berlin hält. So kommentiert sie einen Facebook-Eintrag der sozialdemokratischen Bundessozialministerin Andrea Nahles, in dem diese über ihren Besuch in einer Anlaufstelle für Asylbewerber berichtet.

Monika Piechula: "Durch eure tolle Flüchtlingspolitik fliegen uns hier die Parteibücher um die Ohren! Ihr entscheidet über die Köpfe der Bürger hinweg! Vergesst eure eigene Bevölkerung! Langsam verliert auch die Basis die Lust, sich verprügeln zu lassen."

JÖRG WERNER FOTO: DPA

(RP)
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