Dinslaken Morsche Bäume am Rotbach bereiten Sorgen

Dinslaken · Hinter dem Grundstück von Gerd Brands verläuft der Rotbach. Viele der dort wachsenden Bäume seien aber morsch und somit eine Gefahr für sein Haus, befürchtet Brands. Die Stadt reagiert: Heute starten Fällarbeiten.

 Gerd Brands befürchtet, dass diese Bäume hinter seinem Grundstück beim nächsten Sturm auf sein Haus stürzen könnten. Er fordert Hilfe von der Stadt.

Gerd Brands befürchtet, dass diese Bäume hinter seinem Grundstück beim nächsten Sturm auf sein Haus stürzen könnten. Er fordert Hilfe von der Stadt.

Foto: p-m

Idyllisch fließt der Rotbach zwischen Damaschkeweg und Schanzenstraße, an einem Ufer verläuft der Spazierweg, auf der anderen Seite wachsen Ahorne und Akazien. Doch viele der Bäume seien in den vergangenen Jahren abgestorben und bereits umgestürzt, berichtet Anwohner Gerd Brands.

Der 73-Jährige lebt mit seiner Frau Marianne unmittelbar am Rotbach, durch sein Gartentor sind es nur wenige Schritte zum Gewässer. "Früher gehörte dieser Uferbereich der Steag, die hat sich auch ungefragt um die Grünpflege und Verkehrssicherungspflicht gekümmert." Auch auf seinen Wunsch hin seien bereits früher einige morsche Bäume gefällt worden. Seit das Areal aber in den Besitz der Stadt Dinslaken übergegangen ist, tue sich hier nichts mehr. "Beim Nachbarn ist beim letzten Sturm schon ein Baum aufs Haus gefallen, hinter meinem Garten sind einige Bäume ebenfalls umgestürzt - Gott sei Dank in Richtung des Baches."

Wer sich durch das Uferdickicht hinter Brands Grundstück kämpft, entdeckt tatsächlich viele Bäume, die alt und morsch aussehen, krumm stehen und von jeder Menge Efeu bewachsen sind. "Das ist ja auch einiges an Gewicht, was da dran hängt", sagt Marianne Brands. Sie habe Angst, dass irgendwann etwas Schlimmeres passieren könnte. "Unsere vier Enkel spielen hier regelmäßig in unserem Garten. Daher muss sich da unbedingt etwas tun."

Deshalb wandte sich Gerd Brands bereits im Juni an die Stadt Dinslaken und bat darum, sich um die Beseitigung der Gefahren zu kümmern. Dabei stützte er sich auf ein Urteil des Landgerichts Hamburg vom 16. Juni 2017 (Az. 304 O 247/13). Die Hamburger Richter entschieden, dass ein Grundstückseigentümer von seinem Nachbarn verlangen kann, Bäume zu fällen, wenn von diesen eine Gefahr für sein Grundstück ausgeht. "In diesem Fall ist die Stadt mein Nachbar - also ist sie auch dafür zuständig, dass die Verkehrssicherungspflicht in diesem Bereich eingehalten wird." Man habe ihm zwar zugesichert, sein Anliegen an das Grünflächenamt weiterzuleiten, mit einer Rückmeldung könne er aber nicht rechnen.

Zudem sorgt sich Brands, dass auch Bäume auf den gerade erst sanierten Spielplatz an der Brücke zum Damaschkeweg fallen und dadurch Kinder zu Schaden kommen könnten. "Die Bäume sind so hoch, dass sie bis dorthin fallen könnten." Hoffnungen setzt Brands in die anstehenden Renaturierungsarbeiten entlang des Rotbachs. "Vielleicht tut sich dann hier ja wirklich etwas."

Auf Anfrage unserer Redaktion teilte Stadtsprecher Marcel Sturm gestern mit, dass sich nun tatsächlich etwas tun wird. Denn bereits heute beginnt die Stadt mit Fällarbeiten entlang des Rotbachs. "Der Fokus liegt auf morschen und alten Bäumen, diese werden vom Boden aus gefällt. Wie lange die Arbeiten dauern, können wir momentan noch nicht sagen, aber es könnte sich auch über mehrere Tage hinziehen", berichtete Sturm.

Eine Nachricht, die Gerd Brands und seiner Frau etwas Ruhe und Gewissheit geben dürfte, dass künftig nichts Schlimmeres passiert.

(p-m)
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