Dinslaken Müllentsorgung: Stadt spart 326.000 Euro

Dinslaken · Bilanz nach Umstellung in Dinslaken: größere Behälter, weniger Fahrten

Es gab eine lange Vorbereitungszeit, eine Umfrage wurde durchgeführt. Und doch sorgte die Umstellung der Müllentsorgung in den letzten Monaten vor dem Start zum 1. Januar 2015 für Unmut unter den Bürgern. Erst spät stand nämlich fest, was die Bürger zu zahlen haben. Vorher mussten sie sich festlegen, ob sie einen Müllbehälter mit 80, mit 120 oder mit 240 Liter Volumen haben möchten. Und ob sie für Bioabfälle eine Extra-Tonne haben möchten. Rudi Hüsken, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter beim Din-Service, blickt zurück auf ein Jahr neue Müllentsorgung. Denn es gab nicht nur neue Müllbehälter.

"Die Stadt hatte gar keine Wahl, sie musste etwas ändern", erinnert er an die Gründe, warum überhaupt eine Umstellung erfolgte. Ausschlaggebend waren zwei Sachen: Die getrennte Sammlung von Biomüll wurde zwingend vorgeschrieben, die Biotonne musste eingeführt werden. Hier hat die Stadt Dinslaken den Weg der Freiwilligkeit gewählt. Und da waren die Änderungen bei der Grundlage, die für die Berechnung des Müllbehältervolumens herangezogen wurde. Der bisherige Haushaltsmaßstab (40 Liter Mindestrestmüllvolume ohne Berücksichtigung der Größe/der Personen eines Haushalts) war rechtlich nicht mehr zulässig. Entscheidend war nun die Anzahl der Personen, die im Haus wohnt. Und vorgeschrieben wurde das Mindestvolumen von 20 Liter pro Person.

Die Umstellung war überwiegend aus rechtlichen Gründen erforderlich, betont Hüsken. Neben diesen Änderungen kam noch die Umstellung von der wöchentlichen auf die 14-tägige Abfuhr. Das erfolgte seitens der Stadt aus wirtschaftlichen Gründen, um Kosten zu sparen, so Hüsken. Wegen der größeren Müllgefäße spart sich der Din-Service Sammelfahrten. "So haben wir aber ein Müllfahrzeug eingespart. Waren für die Müllabfuhr bislang vier Fahrzeuge im Einsatz, sind es seit dem 1. Januar 2015 nur noch drei", berichtet Hüsken. Verkauft wurde der Lkw nicht. Somit brauchte die Stadt kein neues Fahrzeug zu kaufen, das für die Abfuhr des Biomülls benötigt wird. Wie erhofft, ist durch die Einführung der getrennten Sammlung von Biomüll die Restmüllmenge um zirka 2500 Tonnen im Jahr gesunken. Da die Entsorgungskosten für Müll aus der Tonne mit dem braunen Deckel im Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof günstiger als die für Restmüll sind, zahlt die Stadt weniger. Unterm Strich spart sie in diesem Jahr 326 .000 Euro.

Kosten sparen, das wollte auch ein "Kunde" und griff zu unerlaubten Mitteln: Er hatte sich eine Bio-Tonne mit 80 Litern und eine Restmüll-Tonne mit 60 Litern bestellt. Bei der Abholung fiel den Mitarbeitern des Din-Service auf, dass die Deckel getauscht wurden.

Probleme gab es beim Austausch der Müllbehälter in Mehrfamilienhäusern. Bei der Umfrage konnten Eigentümer, nicht die Mieter ihre Wünsche äußern. Bei dieser Bestellung hatten die "Kunden" nur das Mindestrestmüllvolumen zu beachten. Die Folge, im Januar stand nicht mehr soviel Volumen zur Verfügung, weitere Mülltonnen mussten geordert werden. Bei den im Laufe des Jahres durchgeführten Tauschaktionen liegt der Hauptanteil bei denjenigen Fällen, bei denen die georderten Behälter nicht ausreichten. Bis Ende Juni sind 455 Veränderungen beantragt worden, in der zweiten Jahreshälfte registrierte die Stadt 280 Veränderungsanträge.

(RP)
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