Voerde Narren singen und schunkeln auch bei Regen

Voerde · Das schlechte Wetter konnte den Jecken, die den Voerder Karnevalszug besuchten, die Feierstimmung nicht vermiesen.

Karnevalszug in Voerde 2017: Das sind die Bilder.
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Voerde: Das war der Karnevalszug 2017

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Foto: Peggy Mendel

Schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn des Karnevalszuges um 11.11 Uhr sind die Jecken auf dem Elferratswagen des Voerder Karnevalsvereins (VKV) in bester Karnevalsstimmung. Aus den Lautsprechern auf dem Wagen tönt Partymusik, dazu laufen die letzten Vorbereitungen für den Zug: Die Jecken öffnen Kartons mit Schokoriegeln, Bonbons, Chipstüten und anderen Leckereien und bereiten diese für den Abwurf in Richtung des närrischen Volks entlang der Zug-strecke vor. Mit einem Miniatur-Megaphon sorgt Holger Mrosek vom VKV-Elferrat für Stimmung auf dem Wagen.

Es bleibt noch etwas Zeit für Blicke vom Elferratswagen. Die gehen, mit leichten Sorgen, in Richtung Himmel. Denn es sieht eher nach einer gewöhnlichen Abkühlung von oben aus, denn nach Kamelleregen. Doch da trotz der grauen Wolken noch immer verkleidete Besucher in Richtung der Zugstrecke strömen, tut das der guten Stimmung auf dem Wagen keinen Abbruch. Einige Gäste des Zuges grüßen mit einem "Helau!" den Elferrat und werden schon mit den ersten Kamelle belohnt.

Punkt 11.11 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung und wird von den Jecken an der Bahnhofstraße direkt mit freudigen "Helau!"-Rufen in Empfang genommen. Kamelle regnen in hohem Bogen auf die Zuggäste herab, und vor allem die Kinder machen sich daran, die bunte Farbenpracht aus Leckereien aufzufangen oder vom Boden aufzusammeln. Entlang der Zugstrecke sieht man dabei eine bunte Mixtur aus Zuggästen. Während sich die einen komplett kostümiert haben, wie etwa als Bösewicht Darth Vader aus den "Star Wars"-Filmen, haben andere närrische Kopfbedeckungen auf, tragen aber ansonsten Alltagskleidung, vermutlich, um sich vor dem Regen zu schützen. Einige Karnevalisten haben hier vorgesorgt und tragen Regenponchos über ihren Kostümen oder halten Regenschirme in der Hand. Der Stimmung an der Strecke tut der meist auf Nieselregen beschränkte Niederschlag derweil keinen Abbruch. Die Jecken feiern und tanzen zum Rhythmus der Musik und versuchen mit lauten "Helau"-Rufen die Mitfahrer auf den Zugwagen zum Werfen von Süßigkeiten zu bewegen.

Dabei tummeln sich an der Zug-strecke allerlei ungewöhnliche Gestalten. Die kleinsten von ihnen sind meist in plüschige Tierkostüme gehüllt und stellen Tiger, Löwen oder Fantasiewesen wie Drachen und Einhörner dar. Ganze Familien von Enten und Giraffen finden sich am Straßenrand. Sogar Rotkäppchen und der böse Wolf stehen in trauter Zweisamkeit nebeneinander und feiern das Vorbeiziehen der Wagen auf der Zugstrecke. Und die ist dem Augenschein nach ziemlich sicher. Denn neben den gut 150 Sicherheitsleuten, die sich um die Wagen und an der Strecke darum kümmern, dass alles nach Plan läuft, sind Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rotem Kreuz an der Zugstrecke unterwegs. Die wurde teilweise mit großen Containern und Lkws zusätzlich abgesichert. Zudem patrouillieren ganze Gruppen von Superhelden neben dem Zug. Da kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Ein ungewohntes Bild bietet sich den Mitfahrern auf dem Elferratswagen am Rathausplatz. Wo sonst scharenweise rufende Jecken stehen, herrscht aufgrund der Baustelle beim Zug eine ziemliche Leere. Doch dann stehen auch schon wieder Narren rechts und links der Zugstrecke und es geht wieder ans Verteilen der Kamelle. Die finden besonders rund um den Kreisverkehr am Parkdeck in der Innenstadt viele Abnehmer. Denn dort steht ein Gros der Zugbesucher auf relativ engem Raum und wartet auf die Süßigkeiten. Und bekommt diese auch serviert. Wie auch die Jecken, die sich entlang der weiteren Zugstrecke tummeln, die unter der Bahnunterführung hindurch führt. Hier erwarten Dinosaurier, mannshohe Bananen und sogar weibliche Teufel den Zug der Voerder Karnevalisten. Mittlerweile hat sich der Regen etwas verzogen. Die Jecken an der Zugstrecke drehen die nicht mehr benötigten Regenschirme um, um mit diesen Süßigkeiten aufzufangen. Am Endpunkt des Zuges, dem Kreisverkehr an der ehemaligen Pestalozzischule, bringt Zugleiter Stefan Schmitz die 30 teilnehmenden Wagen und Fußgruppen auf den richtigen Kurs. "Bisher ist alles sehr gut gelaufen, es gab keine besonderen Vorkommnisse auf der Strecke", sagt er, kurz bevor die letzten Zuggruppen ins Ziel kommen. Den närrischen Umzug durch die Innenstadt schätzt er, trotz des Regenwetters, als noch ganz gut besucht ein. "Ich denke, es werden um die 25.000 Leute an der Strecke unterwegs gewesen sein", sagt Stefan Schmitz.

(RP)
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