Voerde Neue B 8: Voerde und Dinslaken reden miteinander

Voerde · Zu Details äußert sich Planungsdezernent Wilfried Limke nicht. Stadt will Entlastung durch Ausbau.

 Voerdes Planungsdezernent Wilfried Limke

Voerdes Planungsdezernent Wilfried Limke

Foto: Joosten

Die Städte Voerde und Dinslaken haben sich intensiver über das Thema Bundesstraße 8 unterhalten. Inzwischen habe es Treffen und Gespräche auf Bürgermeister- wie auf Dezernenten-Ebene gegeben, erklärte Wilfried Limke. Dabei seien alle Möglichkeiten erörtert worden. Zu Details mochte sich der Voerder Planungsdezernent allerdings nicht äußern. Bleibt die Frage, ob und inwieweit es in dem Punkt einer Verkehrsentlastung der viel befahrenen Bundesstraße zu einer Annäherung der beiden Kommunen gekommen ist. Im Raum steht der Bau einer neuen B 8 zwischen Dinslaken und Wesel ab der Anschlussstelle der Autobahn 59. Das Straßenbauprojekt wurde im Bundesverkehrswegeplan 2030 in der Kategorie "vordringlicher Bedarf" eingestuft. Die Stadt Dinslaken, die vor vier Jahren die Weiterführung der A 59 als B 8 n erneut beantragt hatte, begrüßte in ihrer Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan 2030 die hohe Priorisierung des Bauvorhabens, weil sie durch die geplante Trasse eine verkehrliche Entlastung der Ortsdurchfahrten realisiert sieht. Die Stadt Voerde dagegen, auf deren Gebiet die neue B 8 n zum größten Teil verlaufen würde, lehnt das Vorhaben als mit den Ortsbelangen "unverträglich" ab.

Limke unterstrich die Bedeutung, dass Dinslaken und Voerde in einen Dialog zu dem Thema treten: "Es ist wichtig, die jeweilige Aufgabenstellung zu erkennen und eine gemeinsame Lösung zu finden, die hilft, die Lasten für alle zu minimieren." Die Stadt Voerde sehe ein, dass die Verkehrssituation in Dinslaken-Nord belastend sei und dass diese nicht so bleiben könne. Man bitte jedoch auch um Verständnis, dass Voerde mit dieser Trassenplanung "nicht einverstanden sein kann". Limke betont eine Gemeinsamkeit, die beide Städte hätten: die Aussage, dass es einen "vordringlichen Bedarf" gibt und eine Lösung her müsse, "damit die betroffenen Stadtquartiere eine Entlastung erfahren".

Dabei setzt die Stadt Voerde auf das Prinzip "Ausbau geht vor Neubau" , wie Limke bekräftigte. Der Dezernent kann sich, wie er betont, an keinem Punkt auf Voerder Stadtgebiet eine neue Trasse vorstellen. Die Lösung sieht er in einer Qualifizierung der bestehenden B 8 - durch Schaffung einer besserer Ausbauqualität, wozu für ihn auch Tunnellösungen gehören, oder auch Lärmschutz.

Als wichtig bezeichnet er die Neuberechnung des Verkehrs, wie sie am Montag bei einem Gespräch im Bundesverkehrsministerium in Aussicht gestellt wurde. Der Verkehr sei heute anders als vor 15 Jahren - so alt ist die jetzt wieder in Rede stehende Planung. Und möglicherweise stelle sich die Mobilität im Jahre 2030 wieder "ganz anders" dar als heute. Die Zukunft könne man nicht nur mit den Erkenntnissen der Vergangenheit sehen, gibt Limke zu bedenken und verweist auf erhoffte Fortschritte beim öffentlichen Personennahverkehr: "Je besser der ÖPNV, desto weniger sind die Leute auf das Auto angewiesen."

(P.K.)
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