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Voerde Neue Diskussion über Kombi-Bad an Allee

Voerde · Bürgermeister Dirk Haarmann will, dass das Thema in diesem Jahr intensiver angegangen wird. Die bislang geltende Beschlusslage, sich auf den Standort Friedrichsfeld zu konzentrieren, soll dabei hinterfragt werden.

 Bisher lautet die Handlungsstrategie, den Bäderstandort in Friedrichsfeld zu erhalten und das dortige Hallenbad zu sanieren. Nun wird eine neue Diskussion darüber angestrebt, ob ein neues Kombi-Bad auf dem Freibad-Gelände in Voerde-Mitte entstehen soll.

Bisher lautet die Handlungsstrategie, den Bäderstandort in Friedrichsfeld zu erhalten und das dortige Hallenbad zu sanieren. Nun wird eine neue Diskussion darüber angestrebt, ob ein neues Kombi-Bad auf dem Freibad-Gelände in Voerde-Mitte entstehen soll.

Foto: Heiko Kempken

Die Frage nach der Zukunft der Bäderlandschaft in Voerde will Bürgermeister Dirk Haarmann in diesem Jahr intensiver angehen. So soll im ersten Quartal ein Runder Tisch unter Beteiligung des Fördervereins Voerder Bäder, der betroffenen Vereine aus dem Stadtgebiet und der Schulen einberufen werden, der sich dem Gesamtthema widmet. Haarmanns Fraktion, die SPD, war es, die vor fast einem Jahr mit einem in einen Antrag gegossenen Vorstoß die geltende Beschlusslage zu der Thematik hinterfragt hatte: Die Sozialdemokraten forderten, das Bäderkonzept aus dem Jahr 2011 noch einmal grundsätzlich zu überdenken und positionierten sich dabei konträr zu dem, was vom Stadtrat dann 2013 in Anlehnung an dieses Konzept als Handlungsstrategie auf den Weg gebracht worden war.

Die geplante Konzentration der beiden heute noch vorhandenen Bäderstandorte auf eine Fläche soll in Friedrichsfeld umgesetzt werden - und zwar dergestalt, dass das dort gelegene Hallenbad saniert, um ein Aktivbecken erweitert und das Saunaangebot aufgewertet wird. Das Freibad soll so lange betrieben werden, wie dies mit "Bordmitteln möglich ist", Investitionen dagegen soll die Stadt nicht tätigen - soweit die vom Rat auf den Weg gebrachte Vorgehensweise. Die SPD-Fraktion sprach sich dann in ihrem Antrag von Anfang 2016 dafür aus, das Bäderangebot auf dem Freibadgelände in Voerde-Mitte an der Allee zu konzentrieren und dort ein Kombi-Bad zu bauen - womit sie eine kontroverse Debatte auslöste.

Verwaltungschef Haarmann findet es "nur gerechtfertigt und wichtig", die noch geltende Beschlusslage zur Bäderlandschaft noch einmal zu hinterfragen - womit er nicht sagen will, dass die Entscheidung von damals in jedem Fall umgeworfen werde. "Das sollten wir ergebnisoffen betrachten." Seiner Meinung nach hat ein "ganz wichtiger" Aspekt im Bädergutachten keine große Rolle gespielt: "Wenn wir den Altstandort des Hallenbades sanieren, haben wir hier mindestens zwei Jahre keinen Badbetrieb. Das heißt, wir können während dieser Zeit nur in den drei Sommermonaten in Voerde Schwimmen anbieten, aber sonst eben nicht." Für das Schulschwimmen in Nachbarkommunen auszuweichen, hält Haarmann "definitiv" für ausgeschlossen, weil diese ihre Bäder morgens für diesen Zweck selbst voll belegt hätten. Auch führt er die bösen Überraschungen an, die warten könnten, wenn man Altgebäude anpacke, und verweist auf das Beispiel der Dreifach-Turnhalle am Gymnasium, wo bei Fassadenarbeiten Brandschutzmängel festgestellt worden waren. Man müsse fragen, ob die Sanierung des Hallenbades - "natürlich auch unter Berücksichtigung der Kosten" - die "bessere Variante ist", oder ob es am Ende "nicht günstiger, wirtschaftlicher und vernünftiger ist", doch das Freibadgelände als Standort zu wählen.

Haarmann sieht die Notwendigkeit, die Fragestellung bald anzugehen, weil die "Situation in den Bädern nicht besser wird". Beide sind in die Jahre gekommen und es gibt einen Sanierungsstau.

Zu den Kosten einer Kombibad-Lösung auf dem Freibadgelände kann Haarmann im Moment noch nichts sagen - auch nicht dazu, "ob wir über mehr Geld reden" und "über wieviel mehr". Die Stadt müsse letztlich über sinnvolle Betreibermodelle nachdenken. Aus Haarmanns Sicht ließe sich ein modernes Bad auch mit Partnern betreiben, wenn dies "wirtschaftlich vorteilhaft ist und am Ende die Nutzung nicht beeinträchtigt". Dabei will er ausdrücklich nicht von PPP (Public Private Partnership, einer öffentlich-privaten Partnerschaft) reden. Haarmann kann sich eine Kooperation mit Nachbarkommunen vorstellen. Voerde habe bezüglich seiner Bäder den großen Nachteil, dass "wir keine Stadtwerke haben". Man müsse deshalb schauen, ob die Stadt sich in solche Strukturen entwickeln kann - "entweder alleine oder mit Partnern".

(RP)
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