Voerde Neue Tagespflegestelle in Planung

Voerde · Grund ist ein erhöhter Bedarf bei der Betreuung von Ein- bis Zweijährigen.

 Vor allem bei einjährigen Kindern besteht Handlungsbedarf in Voerde, schreibt die Stadtverwaltung.

Vor allem bei einjährigen Kindern besteht Handlungsbedarf in Voerde, schreibt die Stadtverwaltung.

Foto: Skolimowska

Die Stadt möchte für Kinder von ein bis zwei Jahren eine Großtagespflegestelle mit neun Plätzen einrichten. Denn sie muss einem veränderten Bedarf Rechnung tragen, der sich in den vergangenen Monaten manifestierte.

Bisher war die Nachfrage nach der Betreuung von Ein- bis Zweijährigen trotz des seit 1. August 2013 bestehenden Rechtsanspruches auf frühkindliche Förderung von Kindern ab einem Jahr nur gering. Das von den Eltern laut Befragungen der Stadt bevorzugte Betreuungsangebot für unter Zweijährige war vornehmlich das der Tagespflege. Seit dem Wegfall des Betreuungsgeldes nehmen Eltern aber offenbar vermehrt ihren Betreuungsanspruch vor allem für Einjährige wahr - unabhängig davon, ob sie eine Berufstätigkeit aufnehmen.

Diese Tendenz zeige sich nicht nur in Voerde, sondern sei auch in den anderen Kommunen des Kreises Wesel festzustellen. Die bisher ausreichenden Plätze in der Tagespflege in Voerde seien schnell vergeben gewesen, erläutert die Verwaltung in einer Drucksache, die zunächst im Jugendhilfeausschuss auf den Tisch kommt. Alle Kinder ab dem zweiten Lebensjahr könnten durch die vorhandenen Platzkontingente in den Kitas versorgt werden, Handlungsbedarf bestehe jedoch im Fall der Einjährigen.

Derzeit geht die Verwaltung von einem Bedarf für sechs bis acht Kinder aus. Um deren Versorgung möglichst zu Beginn des nächsten Kindergartenjahres sicherstellen zu können, hat die Verwaltung geprüft, in welchem Wohnobjekt geeignete räumliche Voraussetzungen vorhanden wären, um dort eine Großtagespflegestelle mit neun Plätzen zu errichten. Fündig geworden ist sie an der Otto-Willmann-Schule: Die dort frei gewordene Hausmeisterwohnung, die derzeit übergangsweise mit Flüchtlingen belegt ist, soll genutzt werden. Die Räume (Küche, Bad, Toilette, Schlafraum, zwei Aufenthaltsräume), heißt es, lassen sich mit relativ geringem Investitionsaufwand herrichten.

Die Einrichtungen soll mit zwei qualifizierten Tagespflegepersonen und einer Kraft ausgestattet sein, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert. Weil noch nicht absehbar sei, ob langfristig eine Notwendigkeit für diese Versorgung besteht, soll die Großtagespflegestelle zunächst für die Kindergartenjahre 2016/17 und 2017/18 eingerichtet und ein erfahrener Träger mit der Umsetzung des Angebotes möglichst zu Beginn des neuen Kindergartenjahres beauftragt werden.

Für das laufende Haushaltsjahr setzt die Verwaltung Kosten in Höhe von 55.000 Euro an (110.000 Euro für 2017 und für 65.000 Euro für 2018).

(P.K.)
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