Voerde Neuer Sportpark: WGV ist kompromissbereit

Voerde · Wählergemeinschaft für Alternativstandorte, aber weiterhin strikt gegen das Gelände des Babcockwaldes in Friedrichsfeld.

 Fraktionschef Christian Garden (l.) und Vorsitzender Martin Kuster.

Fraktionschef Christian Garden (l.) und Vorsitzender Martin Kuster.

Foto: MB

Die Wählergemeinschaft Voerde (WGV) ist bereit, in Sachen Sportpark Friedrichsfeld einen Kompromiss einzugehen. Bislang lautete die Kernforderung "Sanierung vor Verlagerung". Um dem Sportverein 08/29 zu vernünftigen Trainingsmöglichkeiten zu verhelfen, ist die WGV bereit, sich zu bewegen und von ihrer bisherigen Maxime abzurücken, wie Fraktionschef Christian Garden gestern erklärte. "Wir könnten einer Verlagerung zustimmen, aber nicht in den Babcockwald." Einer der beiden Alternativstandorte Mittelstraße oder Wisselmannsweg käme für Garden in Frage. Martin Kuster, neuer Vorsitzender der WGV, hält der Verwaltung vor, dass sie sich viel zu schnell auf den Standort Babcockwald festgelegt hat, "obwohl es gleichwertige oder bessere Alternativen gibt".

Zudem werden der Verwaltung und dem Ersten Beigeordneten Wilfried Limke vorgeworfen, viel zu spät in die Alternativenprüfung eingestiegen zu sein. Dies schade einem neutralen Verfahren, das der Beigeordnete zu gewährleisten habe. "Das Verfahren läuft nicht gut", sagte Garden, der mit weiteren Verzögerungen rechnet, was auch für den Sportverein nicht gut sei.

Für den bevorstehenden Wahlkampf sieht die WGV sich gerüstet. Ende des Monats will sie ihre Kandidaten aufstellen und entscheiden, ob sie einen eigenen Bürgermeisterkandidaten nominiert, da Amtsinhaber Leonhard Spitzer gesundheitsbeding zur Kommunalwahl aufhört. Kuster kündigte an, dass die Wählergemeinschaft einen inhaltlichen Wahlkampf führen wird und sich auf Themen und Probleme konzentriert, die in der Vergangenheit nicht gelöst worden sind. Neben der Sportplatzverlagerung in Friedrichsfeld sind das für die WGV unter anderem die Bereiche Schule, Innenstadtentwicklung und Asylbewerberunterkünfte.

"Voerde muss ein gerechtes integratives Schulangebot vorhalten", sagt Christian Garden. Die Schließung der Gesamtschule ist nach Ansicht des Fraktionsvorsitzenden vorschnell beschlossen worden und ein Fehler gewesen. Bei der künftigen Entwicklung im Sekundarbereich eins gelte es, auch die Realschule mitzunehmen. Um die Voerder City endlich nach vorn zu bringen, sollte eine Entwicklungsgesellschaft gegründet werden, bestehend aus privaten Investoren und der Stadt Voerde als Minderheitsanteilseignerin, so die WGV. Auch seien die Gewerbetreibenden aus der City zu beteiligen. Gegenüber Flüchtlingen und Asylbewerber fordert Garden von den Voerdern eine offenere Haltung, einen gastfreundlicheren Umgang und eine stärkere soziale Begleitung. Zudem plädiert er für den Erhalt des Hallen- und des Freibades

(RP)
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