Dinslaken Nur noch Mini-Martinikirmes?

Dinslaken · Die Schausteller sträuben sich laut Bürgermeister Dr. Michael Heidinger gegen einen Umzug zur Trabrennbahn. Konsequenz: Im November dürfte es nur noch eine Martinikirmes im Miniaturformat geben.

Der Hans-Böckler-Platz wird bebaut. Im Herbst soll es losgehen. Also fällt der Platz für die Kirmes weg. Beim Pressegespräch im Januar nach seinen ersten 100 Tagen im neuen Amt hatte Dinslakens Bürgermeister eine Lösung des Problems verkündet. Die Kirmes sollte auf das Gelände rund um die Trabrennbahn umziehen. Gestern im Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung musste Heidinger die Kehrtwende verkünden. Die Kirmes bleibt auch in diesem Jahr in der Innenstadt, allerdings auf sehr begrenzter Fläche.

Wunsch der Schausteller

Während Heidinger im Januar die Gespräche mit den Schaustellern über den Umzug zur Trabrennbahn noch auf einem guten Weg sah, erklärte er gestern, dass die Schausteller sich inzwischen für ihn völlig überraschend wegen wirtschaftlicher Bedenken gegen den Umzug zur Wehr setzten. Heidinger zog deswegen den Beschlussvorschlag, mit dem die Politik über die Kirmesverlagerung befinden sollte, zurück und erklärte, dass er den Wünschen der Schausteller folgen werde. Innerhalb von vier Wochen will die Verwaltung einen Plan entwickeln, wie die Fahrgeschäfte in der Innenstadt platziert werden können, wobei auch der Altmarkt einbezogen werden soll.

Problem auch auf dem Neutorplatz

Dennoch wird die Kirmes erheblich kleiner ausfallen. Nicht nur dass der Hans-Böckler-Platz als Standfläche ausfällt, auch der Platz vor Neutorplatz wird möglicherweise nicht in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Schließlich hofft man bei der Stadt immer noch, dass bis dahin Klarheit über die Zukunft des Hertie-Gebäudes besteht, vielleicht sogar schon die Abrissarbeiten begonnen haben. Deswegen, so Heidinger, könne wohl frühestens drei oder vier Wochen vor Kirmesbeginn darüber entschieden werden, was auf dem Neutorplatz möglich ist.

Auch auf dem Rutenwall, der ja in früheren Überlegungen der Stadt als Ausweichquartier für die Kirmes geplant worden ist, wird, wie Planungsamtsleiter Karl-Heinz Rudorf deutlich machte, nichts gehen. Also können die Dinslakener damit rechnen, dass sie im November eine Martinikirmes im Miniaturformat erleben werden, bei der insbesondere die großen Fahrgeschäfte fehlen werden. Obwohl der Bürgermeister, wie er erklärte, diese Konsequenz den Schaustellern eindringlich vor Augen geführt hat, seien diese bei ihrer Ablehnung der Trabrennbahn-Überlegungen geblieben. Heidinger schloss allerdings nicht aus, dass die Pläne für den Umzug zum Bärenkamp im nächsten Jahr wieder aktiviert werden können.

In den Reihen des Ausschusses stieß die Haltung der Schausteller auf Verwunderung und wenig Verständnis.

(RP)
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