Dinslaken Oechor feiert 20-Jähriges nach Noten

Dinslaken · Konzerttournee startet in Hiesfeld mit abwechslungsreichem Programm.

 Der Oechor feierte sein 20-jähriges Bestehen in der Dorfkirche.

Der Oechor feierte sein 20-jähriges Bestehen in der Dorfkirche.

Foto: Kempken

"Wir wollen keine halben Sachen machen, sondern Nägel mit Köppen", erklärte Jürgen Wagner, Tontechniker und Moderator des Oechores, dem zahlreich erschienene Publikum am Sonntagnachmittag in der Dorfkirche Hiesfeld zu Beginn eines stimmungsvollen Konzerts. Wer jedoch am Vortag des Reformationstages und Beginn des Lutherjahres nur Kirchenlieder erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt.

Die elf Solisten des seit 1971 bestehenden, früheren "Ökumenischen Jugendchores" stellen sich schon seit langem die Aufgabe, traditionelle Musik, wie Volks- und Kirchenlieder, und moderne bzw. klassische Stücke zu erarbeiten. Unter der Leitung von Kirchenmusiker Friedhelm Klump, begleitet am E-Piano, zeigten die Sängerinnen und Sänger ihr Können.

Klare und kraftvolle Stimmen überzeugten schon gleich im ersten Lied, "Die güldene Sonne". Ursprünglich ein Kirchenlied aus dem 17. Jahrhundert, wurde es mit einem Text von Gerhard Schöne in der reformierten Fassung von 1991 vorgetragen. Beispielhaft für nachdenkliche Texte, ging es im folgenden Lied von Reinhard Mey weiter. "Mein Apfelbäumchen", ein warmherziges Lied für ein neugeborenes Kind, das seinen Platz im Leben sucht.

Der Oechor hat seinen festen Zuhörerkreis nicht nur in der Hiesfelder Kirchengemeinde. "Wir wollen unterwegs sein", sagt Wagner mit Blick auf die kommende Tournee, und dankt dabei auch der Kirchengemeinde Hiesfeld, die den Chor materiell unterstützt. Ihr Ziel sei es, die Leute zu unterhalten und zum Kirchenbesuch einzuladen. Mit Musik erreiche man die Menschen. Passend dazu singt der Chor das Lied "Höchst erbauliche Gedanken", die Schilderung eines mehr oder weniger spannenden Gottesdienstes. Dieses und andere Lieder laden an diesem Nachmittag zum Schmunzeln ein, wie "Die Gedanken sind frei, so frei wie die Presse".

Man möchte mitsingen bei dem Text von Konstantin Wecker und spätestens bei "Come let us sing, kommt Bewegung ins Publikum. Der Sopran zeigt sich auch in den hohen Lagen sicher, und Christian Klump bereichert die Männerstimmen mit einem Solo in dem Lied "Gott spannt leise feine Fäden". Anspruchsvoll und gefühlvoll wird es dann noch einmal bei "Auf Gott allein" mit einem Text von Martin Luther und der Musik von Felix Mendelssohn. Hier berühren getragener Gesang und starke Männerstimmen das Publikum.

Zu einem anständigen Jubiläum gehöre ein "Hallelujah", meint Wagner und die besondere Version von Leonard Cohen und Kelley Mooney klingt noch lange in den Ohren der Besucher der Dorfkirche nach. Die Zugabe "Tage wie diese" von den Toten Hosen erweist sich am Ende wie maßgeschneidert für den Oechor und entlässt das applaudierende Publikum in den Abend.

(RP)
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