Dinslaken Opfer um drei Millionen Euro geprellt

Dinslaken · Bankkaufmann wegen Betrugs angeklagt. Geschäfte sollen über eine Dinslakener Firma gelaufen sein.

Die betrügerischen Geschäfte eines Bankkaufmanns waren laut Anklage zum Teil unter dem Deckmantel seiner Dinslakener Firma getätigt worden. Der 47-Jährige hatte zuletzt in Österreich gelebt.

Die Staatsanwältin hatte viel zu verlesen. Zwei Anklageschriften, die eine Vielzahl von Taten beinhalteten, untermauerten, dass es sich um Vermögensverlust großen Ausmaßes handelt, sollten die Vorwürfe denn zutreffen. Die Hauptgeschädigten seien Unternehmen, denen der Mann Sicherheiten für die Vermittlung hoher Kredite versprach. Bis zu 500 000 Euro sollen sie gezahlt haben, um Kreditwürdigkeit zu erlangen. Verglichen mit der versprochenen Aussicht auf Kredite in dreistelliger Millionenhöhe eine Kleinigkeit. Damit seine eigene Firma glaubwürdig ist, soll der Mann eine weitere Straftat begangen haben: er habe mit Hilfe gefälschter Unterlagen 100 000 Euro als Firmenkapital eintragen lassen. Das habe seine Opfer von seiner Seriosität überzeugen sollen. In gut einem dutzend Fällen sei er so an Provisionen zwischen 50 000 und 500 000 Euro gekommen. Die Betroffenen bekamen statt Sicherheiten allerdings gefälschte Unterlagen zugeschickt. Darlehen wurden niemals ausgezahlt. Immer wieder habe er dann seine Kunden vertröstet. In mehreren Fällen habe er in Duisburg und anderen Orten falsche Angaben über Geldeinlagen und Verwendung von hohen Beträgen gemacht, außerdem Unterlagen und Vermögen beiseite geschafft. Des weiteren soll er Leasingverträge mit gefälschten Personalien abgeschlossen haben. Dafür sei er auch nicht vor Diebstahl und Urkundenfälschung zurückgeschreckt. Ihm wird vorgeworfen, einen Personalausweis aus dem Schreibtisch eines Dinslakener Unternehmens gestohlen und damit Betrügereien begangen zu haben. Unter dem falschen Nahem soll er sich auf ein Inserat gemeldet und als Prokurist ausgegeben haben. So habe er einen BMW zum Preis von über 120 000 Euro bestellt. Schon im Jahr 2005 war der Angeklagte wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Eine weitere Strafe wurde 2008 verhängt. Als er Gesellschafter und Geschäftsführer einer Immobilienfirma wurde, hatte er das allerdings verschwiegen. Auch soll er trotz schlechter Geschäftslage 25 000 Euro des Unternehmens mit Sitz in Dinslaken für gesellschaftsfremde Zwecke ausgegeben haben. Der 47-Jährige ist zur Zeit in Untersuchungshaft.

Die große Wirtschaftstrafkammer des Duisburger Landgerichts hat Fortsetzungstermine bis November geplant. Ob die benötigt werden, hängt von den Aussagen des Angeklagten ab.

(BL)
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