Voerde Parkschule als Flüchtlingsunterkunft?

Voerde · Laut Bürgermeister Haarmann wäre dies eine Option. Stadt will dies frühzeitig kommunizieren.

Die mögliche Unterbringung von Flüchtlingen in der Anfang Mai dieses Jahres geschlossenen Parkschule löst in Friedrichsfeld offenbar Verunsicherung aus: CDU-Fraktionschef Georg Schneider berichtete im Haupt- und Finanzausschuss von einer Interessengemeinschaft von Mietern umliegender Straßen, die sich gegründet und sich schriftlich an den Bürgermeister gewandt habe. In dem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, schildert die Interessengemeinschaft Beobachtungen, wonach Möbel (Etagenbetten etc.) in der ehemaligen Grundschule an der Parkstraße ausgeladen worden seien. Auf die Frage, wofür die Möbel verwendet würden, habe eine den Transport begleitende Frau mitgeteilt, dass diese für die Unterbringung von Asylbewerbern in der Parkschule vorgesehen seien. Die Absender des Schreibens sind "Eltern und Großeltern" von Kindern des Kindergartens an der Parkstraße, "Anwohner der Kinderspielstraße Am Bauhof sowie Anwohner der angrenzenden Straßen". In dem Brief bitten sie Dirk Haarmann um eine Stellungnahme, welche weitere Nutzung für die Parkschule vorgesehen ist, darüber hinaus äußern sie großes Bedauern darüber, dass die Grundschule geschlossen wurde, da viele Schulkinder in den angrenzenden Straßen auf den sicheren und kurzen Schulweg verzichten müssten.

Die Antwort des Bürgermeisters folgte zweieinhalb Wochen später. Darin macht Dirk Haarmann zunächst deutlich, dass nach dem Ergebnis der Schulentwicklungsplanung aus 2012 unter anderem die Parkschule künftig für eine Grundschulversorgung nicht mehr vorgehalten werden müsse und die Stadt deshalb eine Konzentration am Standort der alten Elisabethschule - heute Grundschule Friedrichsfeld - vorgenommen habe. Die Fläche der Parkschule werde langfristig als Wohnquartier entwickelt und umgebaut. Nach dem heutigen Stand werde der Umbau frühestens 2018 stattfinden. Zu dem beobachteten Transport von Möbeln an die Parkschule sagt Haarmann, dass diese aus der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge kommen, die die Stadt dem Land im Zuge der Amtshilfe an der Grenzstraße bereitgestellt hatte. Die "Notunterkunft" wurde Ende September geschlossen, und die Stadt habe vom Land "für relativ wenig Geld alles dort verwendete Mobiliar für die eigene Flüchtlingsversorgung übernehmen" können.

Die Möbel würden in der Parkschule eingelagert und von dort für Wohnungen verwendet, in denen jetzt und künftig Flüchtlinge untergebracht werden. Angesichts der Tatsache, dass die Stadt nach der Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung wieder mit regulär zugewiesenen Flüchtlingen - und das in "nennenswerter" Zahl - rechnen muss, kann es sein, dass die ehemalige Parkschule zeitlich begrenzt mit Asylbewerbern belegt wird, wie Haarmann verdeutlicht. Dort könnten 125 Menschen vorübergehend untergebracht werden. Die Stadt habe mit der gleichen Nutzung der auch aufgegebenen Pestalozzischule gute Erfahrungen gemacht, vor einer Belegung der Parkschule mit Flüchtlingen würden die Bürger selbstverständlich davon in Kenntnis gesetzt.

Das bekräftigte Haarmann auch im Haupt- und Finanzausschuss. Ob und wann die Stadt die Schule für die Unterbringung von Flüchtlingen brauche, könne er nicht sagen, betonte der Bürgermeister. Sollte der Fall eintreten, werde dies frühzeitig kommuniziert. Es gebe derzeit keine Entscheidung, sie zu beziehen.

(P.K.)
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