Dinslaken Parkwerk will Lohbergs Zukunft mitgestalten

Dinslaken · Der gemeinnützige Verein engagiert sich für die Menschen im Ortsteil und dessen Entwicklung. Der alte Wasserturm auf dem ehemaligen Zechengelände soll zu einer Begegnungsstätte werden.

 Der alte Wasserturm auf dem früheren Zechengelände, dort hat der Verein Parkwerke seine Heimatbasis.

Der alte Wasserturm auf dem früheren Zechengelände, dort hat der Verein Parkwerke seine Heimatbasis.

Foto: Parkwerk

"Es tut sich was", freut sich Volker Grans, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins Parkwerk. Nachdem die Stadt Dinslaken den alten Wasserturm, der auf den früheren Lohberger Zechengelände im Bergpark steht, für den symbolischen Preis von einem Euro gekauft hat, kann der Verein, der das Bauwerk als Heimatbasis nutzt, die dortigen Räumen entsprechend den eigenen Bedürfnissen herrichten. "Die Vorplanung steht bereits, sie muss verfeinert werden, die Budgets sind festzulegen", sagt Grans. Am und im Gebäudetrakt am Fuß des Wasserturms muss einiges getan werden, es geht um den Boden, die Innenwände, die Außenverschalung, die Möbel und die Toiletten. Das Fehlen einer öffentlichen WC-Anlage im Bergpark wird von vielen Besuchern beklagt. "Wir wollen möglichst viel selbst machen", erklärt Künstlerin Britt Jürgensen, die sich von Anfang an im Verein engagiert, der im Herbst 2015 gegründet wurde.

Der Wasserturm ist für Lohberg ein Wahrzeichen und soll sich zu einer Begegnungsstätte, einem sozialen Treffpunkt im Stadtteil entwickeln. Hier sollen gemeinsam neue Ideen geschmiedet, Projekte konzipiert und umgesetzt werden, die helfen, Lohberg voranzubringen. So haben sich bereits 14 Frauen zusammengeschlossen, die ein Kantinencatering anbieten. Sie versorgen beispielsweise die Künstler, die für die geplante Ruhrtriennale-Veranstaltung in Lohberg proben. Für die Künstler fanden bereits spezielle Führungen statt, in denen sie etwas über die Geschichte des Stadtteils und die dort lebendenden Menschen erfuhren, wie Susanne Gülzau berichtet, die in den Parkwerk-Vereinsvorstand gewählt werden soll. Ein Ziel des Vereins ist die touristische Erschließung Lohbergs.

"Die Zechengeschichte ist ein Teil von Lohberg, der Zeit des Bergbaus sollte man aber nicht nachtrauern. Jetzt geht es darum, gemeinsam anzupacken, die Zukunft in den Blick zu nehmen und etwas Neues für den Ort zu schaffen", sagt Susanne Gülzau. Lohberg heute, das sei ein Ort der Begegnung, ein Ort des Lernen, wo man die Zukunft gestalte. "Wir wollen die Menschen mitgestalten lassen."

Der Verein engagiert sich intensiv in der Jugendarbeit, bindet Jugendliche mit ein, ist aber offen alle Alterschichten. "Je mehr mitmachen, je gemischter die Gruppe ist, desto mehr kann man voneinander lernen", sagt Britt Jürgensen. Idealerweise sollen sich auf diese Weise Jugend-, Bürger- und Stadtteilfirmen entwickeln. Menschen aus Lohberg sollen sich zusammentun, ihre Fähigkeiten bündeln und unter dem Dach des Vereins gemeinschaftlich aktiv werden. Dadurch könnten neue Jobs entstehen. Britt Jürgensen spricht von einer genossenschaftlichen Entwicklung Lohbergs, sie hält ein stadtteilgeführtes Hotel für möglich. Ihre Hoffnung ist es, dass das so erwirtschaftete Geld dann dem Stadtteil und seiner weiteren Entwicklung zugute kommt.

(RP)
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