Analyse Paten für arme Kinder gesucht

Dinslaken · Warum die Caritas der Dekanate Dinslaken und Wesel im weißrussischen Grodno Hilfe leistet.

Auf den ersten Blick sei es durchaus schick in Grodno gewesen, in der 350 000 Einwohner großen Universitätsstadt in Weißrussland. Die vielen jungen Menschen, der gut erhaltene und renovierte Stadtkern sowie der Dom und Bischofssitz mit allen Einrichtungen in einem hervorragenden Zustand mitten im Zentrum lassen Grodno als eine aufstrebende Stadt darstellen. Doch der Ausspruch der Caritas "Armut versteckt" gilt auch hier, wie Caritasdirektor Michael van Meerbeck, Dechant Gregor Kauling, die Vorsitzende der Dekanatscaritas Monika Barking und Dr. Romana Drabik vor Ort feststellten.

Die kleine Gruppe flog mit dem Ziel, eine Kooperation zwischen den beiden Caritasverbänden zu organisieren — auf Anregung von Romana Drabik wurde bereits zuvor eine Brücke zwischen dem Diözesanverband in Grodno und dem Caritasverband aufgebaut. Außerdem brachten die Dinslakener medizinisches Gerät für das örtliche Tuberkulosekrankenhaus und die Poliklinik nach Weißrussland. Die Tage waren geprägt vom Kennenlernen und Erfassen der Lebenssituation in dem unbekannten Land, in dem zur Realität außerhalb der Innenstädte und auf dem Land Wohnungsnot auf einfachstem Standard gehört. Ein Durchschnittseinkommen von 200 Euro für einen Lehrer und 400 Euro für einen Arzt bei durchschnittlichen Preisen machen nur den Rahmen deutlich. "Es verdient höchsten Respekt, welch tollen Job die Frauen und Männer dort leisten", erzählt Gregor Kauling.

Kinder leben in relativer Armut, behinderte Kinder sind in staatlichen Einrichtungen untergebracht, da sich die Eltern wegen der Wohnverhältnisse und Berufstätigkeit nicht um sie kümmern können. Die medizinischen Verhältnisse für die Mehrheitsgesellschaft sind von der Ausstattung und Unterbringung auf dem Stand der 1940er bis 50er Jahre. Die Caritas versucht aber, mit Kleider-, Medikamenten- und Nahrungsspenden der dringlichsten Not entgegenzutreten und hält Suppenküchen für Kinder vor.

Mit einem Caritaszentrum plant sie eine langfristige Hilfe aufzubauen. Und sie wirbt um Patenschaften zur Unterstützung von Kindern, die durch ihre Familien nicht ausreichend versorgt werden können und für die direkte Hilfe für die Menschen. Die Patenschaften können mit einer Spende von 200 Euro jährlich ausgefüllt werden. Der Caritasverband Grodno garantiert eine ordnungsgemäße Verwendung und berichtet den Paten individuell von ihrem Kind. Es ist auch geplant, dass die Kinder an einer Begegnungsfreizeit in Dinslaken teilnehmen, so dass eine persönliche Begegnung ermöglicht wird.

Spenden können auf das Konto 100479 bei der Sparkasse (BLZ 35251000) unter dem Stichwort Grodno eingezahlt werden.

(gaa)
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