Voerde Pestalozzischule für die Mittelschicht

Voerde · CDU: Sozialer Wohnungsbau im geplanten Quartier nicht gewünscht.

Die Stadt Voerde besitzt im Bereich Bahnhof-/Alexanderstraße ein Gelände, das als ein Filetstück angesehen wird. Es handelt sich um das Areal der ehemaligen Pestalozzischule, das zu einem Wohnquartier entwickelt werden soll und für das Investoren gesucht werden. Der Planungs- und Umweltausschusss befasste sich in seiner gestrigen Satzung mit dem Konzeptionsbeschluss für den künftigen Bebauungsplan, der als Grundlage für die Verkaufsverhandlungen dienen soll. Die Verwaltung erhielt von dem Gremium den Auftrag, den Bebauungsplan auf Basis der Konzeption zu erarbeiten - allerdings beteiligte sich die CDU nicht an der Abstimmung.

Die Christdemokraten waren verärgert darüber, dass eine ihrer Anregungen nicht berücksichtigt worden war. "Der Konzeptionsbeschluss löst keine Begeisterungsstürme bei der CDU aus", erklärte deren Sprecher Ingo Hülser. Denn wesentliche Aspekte aus der stattgefundenen Bürgeranhörung sah er nicht berücksichtigt. Erklärter Wunsch der Bürger sei es gewesen, dass auf dem Areal der ehemaligen Pestalozzischule Wohnraum für die Mittelschicht entstehe, sozialer Wohnungsbau sei hingegen nicht gewollt gewesen. Er plädierte deshalb dafür, dass dies auch in den Vorverträgen mit Investoren aufgenommen werde, damit diese wüssten, was die Kommune wolle. Die gewünschte Klientel beschrieb Planungsdezernent Wilfried Limke als "Mittelschicht und junge Familien, die Geld mitbringen und Eigentum erwerben wollen". Er sah im weiteren Verfahrensverlauf genug Steuerungsmöglichkeiten, damit diese Klientel zum Zuge komme. Allerdings gab es auch Ausschussmitglieder, die eine soziale Durchmischung befürworteten. Zu denen gehörte Hans-Peter Bergmann. "Es soll kein Ghetto entstehen, in dem nur Wohlhabende wohnen", meinte der parteilose Ratsherr aus Möllen.

Weil Ingo Hülser auf Festschreibung der gewünschten Klientel beharrte, hielt ihm Ausschussvorsitzender Ulrich Neßbach in der inzwischen emotional geführten Diskussion mangende Kompromissbereitschaft vor. Die CDU-Mitglieder beharrten weiterhin auf ihrem Standpunkt und enthielten sich bei der Abstimmung. Fraktionsintern werden sie ihre weitere Marschrichtung in dieser Sache festlegen.

(RP)
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