Dinslaken Rathaus-Sanierung kostet bis zu fünf Millionen Euro

Dinslaken · Das Gebäude ist laut Sanierungskonzept "in weiten Teilen marode" und "extrem renovierungsbedürftig".

Die Sanierung des Rathauses wird zwischen vier und fünf Millionen Euro kosten. Das sieht das Sanierungskonzept der Stadtverwaltung vor, das im Bauausschuss am kommenden Montag, 20. November, vorgestellt wird. Darin ist auch eine Neugestaltung des Burginnenhofs und eine Sanierung der Willi-Dittgen-Steige vorgesehen. Die Arbeiten sollen bis 2023 dauern.

Der bauliche Zustand des Rathauses ist "in weiten Teilen marode", heißt es in der Vorlage. Der Zustand der Böden und Wandbeläge sei "extrem renovierungsbedürftig", die Versorgungsleitungen für Wasser, Abwasser, Heizung und Strom "baufällig und überaltet", die Trassenverläufe teils "nicht mehr nachvollziehbar", Wasserschäden durch defekte Rohrleitungen seien "der Regelfall". Das WC in der dritten Etage im Bereich der Kantine könne deswegen nicht mehr genutzt werden. In den vergangenen Jahren stiegen die Kosten für punktuelle Sanierungs- und Bauunterhaltungsmaßnahmen von 108.000 Euro im Jahr 2014 auf 225.000 Euro im Jahr 2016; bis April 2017 waren es bereits 79.000 Euro.

Der Aufzug zum Dachgeschoss wurde 1985 errichtet - Ersatzteile gibt es nicht mehr, eine Erneuerung ist "dringend erforderlich".

Hinzu komme, dass das Rathaus zu klein ist: Es fehlen Räume, um die 130 Mitarbeiter unterzubringen. Die Willi-Dittgen-Steige zum Burginnenhof hat ein statisches Problem: Die Außenwände seien "statisch nicht mehr miteinander verbunden und geben der Belastung durch Fahrzeuge nach". Aktuell dürfen nur 3,5-Tonner die Steige passieren.

Mit den Jahren sinkt auch der bilanzielle Wert des Rathauses. Im Jahr 2023 läge er noch bei 1,5 Millionen Euro. Durch die Sanierung würde der Wert auf 6,6 Millionen Euro steigen.

Noch in diesem Jahr soll ein Not-stromaggregat - aktuell ist es in der Stadthalle aufgestellt - im Rathaus installiert werden. Von 2018 bis 2023 sollen die Geschosse des Rathauses etagenweise - nach dem Vorbild der bereits sanierten dritten Etage des Westflügels - von oben nach unten saniert werden. Eine energetische Dämmung der Außenfassade sei wegen des Denkmalschutzes nicht möglich. Die Verwaltung soll in der Zeit im Haus umziehen, die Alternative, ein Containerdorf, wäre zu teuer und unpraktisch.

Um der Raumknappheit zu begegnen, soll der derzeit ungenutzte Turm des Rathauses ertüchtigt werden. Sieben Büros für 16 Mitarbeiter und ein Besprechungsraum sollen hier Platz finden.

Der Burginnenhof, der sich als Spielort für Kulturveranstaltungen etabliert hat, soll neu gestaltet werden. In den derzeitigen Räumen der Hausmeister soll im kommenden Jahr eine barrierefreie WC-Anlage erstehen, die vom Burginnenhof aus zugänglich ist. Ebenfalls 2018 soll der Ratssaal saniert werden. Der Grundcharakter soll erhalten, aber Klimatisierung, Beleuchtung und Präsentationstechnik erneuert werden. Dafür soll ein externer Innenarchitekt zu Rate gezogen werden. Die Politik werde dann über dessen Konzept informiert - ebenso soll das Verfahren beim Burginnenhof sein. Nachdem im Jahr 2023 mit dem Erdgeschoss die letzte Etage saniert sein soll, werden noch die Treppenhausverglasung sowie Nebengebäude erneuert.

Die Sanierung kostet nach den Berechnungen der Verwaltung über die Jahre verteilt insgesamt vier Millionen Euro. Rechnet man einen Sicherheitszuschlag von 15 Prozent für konjunkturbedingte Preissteigerungen und zehn Prozent für das Bauen im Bestand hinzu, lägen die Kosten bei maximal fünf Millionen Euro. Es handelt sich um Investitionskosten.

(aha)
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