Dinslaken Rennverein kritisiert CDU-Fraktion scharf

Dinslaken · Vorsitzender Theo Lettgen: "Der Trabrennsport in Dinslaken liegt nicht am Boden."

Dass die Dinslakener Christdemokraten die Pläne unterstützen, das Gelände der Trabrennbahn in Zukunft für Wohnbebauung zu nutzen, kritisiert der Trabrennverein scharf. Die Aussagen, dass "Wohnraum zu bezahlbaren Mieten" entstehen solle, so dessen Vorsitzender Theo Lettgen, seien widersprüchlich. Schaue man sich im neu geschaffenen Bärenkamp-Carrée um, so finde man dies eher weniger. Vielmehr dränge sich der Verdacht auf, hier ein lohnendes Bauprojekt erschließen zu wollen, was natürlich Bau- und Grundstücksspekulanten auf den Plan rufe. Anstatt im Stillen zu klären, ob die Fläche überhaupt als Baugelände umgewidmet werden könne, werde in der Öffentlichkeit den Eindruck erweckt, dass die Rennbahn in naher Zukunft abgerissen und der Rennbetrieb eingestellt werde, ja sogar bereits eingestellt worden sei.

Die CDU habe erklärt, dass das Gelände am Bärenkamp nur noch in einem äußerst geringen Umfang für den eigentlichen Zweck genutzt wird. Fakt sei jedoch, dass am Bärenkamp im laufenden Rennjahr 15 Renntage durchgeführt würden, mit einem nach wie vor großen Teilnehmerzuspruch aus allen deutschen, belgischen und niederländischen Trainingszentralen. Es könne überhaupt nicht die Rede davon sein, dass der Trabrennsport in Dinslaken am Boden liegt, auch wenn die Zuschauer- und Umsatzzahlen in den vergangenen Jahren rückläufig waren, weil bei Online-Wetten viel Geld in Steueroasen verschwand. Der Umsatz pro Rennen habe sich aber stabilisiert, und auch die Bundespolitik habe die Ungerechtigkeit und das Problem des Pferderennsportes erkannt und die Novellierung eines neuen Rennwett- und Lotteriegesetzes 2012 auf den Weg gebracht. Es sehe vor, dass Buchmacher und Online-Anbieter zahlen, wovon der Pferderennsport profitieren soll. Leider lasse die Umsetzung in den Bundesländern auf sich warten.

Anscheinend bewegten sich die CDU-Rennsportexperten auf nur kleinem Terrain, ohne einmal über den Tellerrand hinauszuschauen, denn dann würden sie sehen, dass die Pferde auf anderen Pferderennbahnen Deutschlands wesentlich seltener ihre Runden drehten als in Dinslaken, erklärt Lettgen. Der Mühlheimer Rennverein halte beispielsweise nur noch 3 Renntage pro Jahr ab (Düsseldorf 8, Krefeld 6 Renntage, Neuss 10 , Köln 9 Renntage, Baden-Baden zwei Rennwochen und Hamburg-Horn eine Rennwoche. In diesen Ballungsräumen, in denen dringend Wohnraum gesucht werde, kommt niemand auf Idee, die Rennbahnen zu bebauen.

Zudem existiere nach wie vor ein Pachtvertrag zwischen dem Niederrheinischen Trabrennverein und der Stadt Dinslaken, der sich über 20 Jahre erstrecke. Dass der Rennverein Eigeninitiative ergreife und Veranstaltungen zur Finanzierung des Unterhaltes der Anlage durchführe, ändere nichts an der Tatsache, dass der Rennverein seinen Hauptzweck in der Durchführung der Trabrennen sieht.

(RP)
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