Dinslaken Repair-Café kommt auch nach Dinslaken

Dinslaken · Zum ersten Mal reparieren Udo Radmacher und sein Team morgen von 10 bis 14 Uhr defekte Geräte im Betsaal.

 Udo Radmacher hat die Idee zum Repair-Café in Dinslaken gehabt. Die Premiere findet nun am morgigen Freitag im Betsaal Bruch an der Wilhelminenstraße statt.

Udo Radmacher hat die Idee zum Repair-Café in Dinslaken gehabt. Die Premiere findet nun am morgigen Freitag im Betsaal Bruch an der Wilhelminenstraße statt.

Foto: Martin Büttner

Was in der Nachbarschaft in Bruckhausen sehr gut angenommen wird, das muss doch auch in Dinslaken funktionieren. Das dachte sich Udo Radmacher, als er sich das Repair-Café in dem Hünxer Gemeindeteil anschaute. Repair- Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit anderen ihre kaputten Dinge reparieren, damit zum Beispiel defekte Geräte nicht gleich im Müll landen.

"Ich habe schon früher davon gehört, dass es die Repair-Cafés in Deutschland gibt. Nachdem ich mich in der Region umgeschaut hatte, meinte ich, dass wir das auch bei uns machen können", berichtet der 56-Jährige, der die Idee des Repair-Cafés nun nach Dinslaken bringt.

Die Situation ist wahrscheinlich jedem bekannt: Im Haushalt funktioniert plötzlich ein Gerät nicht mehr, weil etwas kaputtgegangen oder etwas falsch eingestellt ist. Aber nicht jeder ist so geschickt oder hat die Kenntnis, es auch selbst zu reparieren. Handwerksbetriebe scheuen sich oft, sich um solche Kleinigkeiten zu kümmern, doch dann sind Hilfesuchende in einem Repair-Café genau richtig aufgehoben.

Dort werden einmal im Monat defekte Geräte oder Möbel repariert, aber auch Löcher in Kleidungsstücken l gestopft. "Wir sind sechs Männer und eine Frau, die am Freitag zum ersten Mal ehrenamtlich beim Repair-Café in Dinslaken helfen werden", sagt Udo Radmacher vor dem Start am 24. Oktober. Die Premiere findet zwischen 10 und 14 Uhr im Betsaal Bruch der Evangelischen Kirchengemeinde an der Wilhelminenstraße statt.

Es wird bei den Treffen gerne gesehen, dass der Besitzer gemeinsam mit dem Reparateur an dem defekten Gerät arbeitet, damit das Wissen über die kostenfreie Reparatur - Spenden werden angenommen - weitergegeben werden kann. Man kann sich aber auch bei Kaffee und Kuchen stärken und warten. "Meistens sind es Senioren, die ein solches Angebot wahrnehmen. Wir sind gespannt und werden mal schauen, was alles so anfällt", meint Udo Radmacher, der mit großen Resonanz rechnet: "In Bruckhausen gibt es immer eine Menge zu tun. Anhand der Einwohnerzahl glaube ich, dass im größeren Dinslaken auch viele Leute vorbeikommen werden. Wer uns unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen", sagt der 56-Jährige, der noch einen Fachmann oder eine Fachfrau für Geräte aus dem Radio- und Fernsehbereich gebrauchen könnte.

Die Idee der Repair-Cafés stammt aus Holland, wo ein gegenläufiger Trend zum Wegwerfen zu beobachten ist: Kleine Defekte werden repariert, die Gegenstände sind auf diese Weise länger brauchbar und landen nicht im Müll. Die Grundstoff- und Energiemenge, die für die Herstellung neuer Produkte erforderlich ist, wird somit gespart. Das gilt auch für die CO2-Emissionen, denn bei der Herstellung neuer Produkte und beim Recycling wird CO2 freigesetzt. Im Repair-Café sollen Menschen lernen, Gegenstände auf eine andere Weise wahrzunehmen und sie dank einer Mentalitätsveränderung ganz neu wertzuschätzen.

(RP)
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