Dinslaken Rewe löst Frischelager in Wesel auf

Dinslaken · Handelsriese errichtet ab 2018 neues Zentrallager in Dortmund.

Die Gerüchteküche rund um das Thema Rewe-Lager im Weseler Gewerbegebiet Am Schornacker brodelte schon seit Monaten. Nun gibt es für die Kreisstadt die traurige Gewissheit: Das Großlager, von dem aus rund 150 Filialen der Supermarkt-Kette in der Region Niederrhein und dem angrenzenden Ruhrgebiet mit Obst und Gemüse, Käse, Wurst und Kühlwaren (Ausnahme: Milchprodukte) beliefert wird, soll in den nächsten Jahren geschlossen werden. Wann genau, das steht noch nicht fest.

"Aber wir rechnen so 2019 oder 2020 damit, wenn in Dortmund das neue Frischelager für mehrere Millionen Euro erreichtet sein wird", erklärte gestern Wesels Wirtschaftsförderer Johannes Opgen-Rhein auf Anfrage. Er steht mit den Verantwortlichen bei Rewe seit langem in Kontakt und hatte am Donnerstag von der Neubau-Entscheidung erfahren. Den rund 150 Weseler Voll- und Teilzeitkräften soll offenbar das Angebot gemacht werden, mit nach Dortmund zu wechseln. Details dazu waren gestern in der Rewe-Zentrale nicht zu erfahren. Allerdings wurde dort die Neubau-Entscheidung und damit das Ende des Standortes Wesel bestätigt.

Johannes Opgen-Rhein geht davon aus, dass es für das Rewe-Gebäude und die große Freifläche neben durchaus Interessenten geben werde. Man werde Rewe, wenn gewünscht, bei einem möglichen Verkauf gerne zu Seite stehen, betont der Wirtschaftsförderer. "Ich bedauere den Weggang dieses für uns immer wichtigen Unternehmens sehr", erklärte Opgen-Rhein gestern. Zumal Rewe hier auch Arbeitsplätze für Menschen mit nicht "ganz so hoher Qualifikation" anbieten konnte. Dass Rewe in Dortmund nach einen neuen Standort für ein Lager für Milchprodukte, Obst und Gemüse Ausschau gehalten habe, sei seit einigen Jahren bekannt gewesen (RP berichtete mehrfach ausführlich). Nun müsse man schauen, wie viele Mitarbeiter aus Wesel tatsächlich mit nach Dortmund wechseln werden.

Dass die Aufgabe des Logistikstandortes Wesel auch einen Einfluss auf die Zahl der Rewe-Supermarktfilialen in der Kreisstadt haben könnte, schließen Brancheninsider derzeit aus.

Zumal die kleineren und unrentablen Märkte in den Dörfern und Randlagen der Städte (beispielsweise in Bislich und Blumenkamp) in den vergangenen Jahren bereits aufgegeben haben.

(RP)
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