Dinslaken Ridder-Trio landet bei Kochwettbewerb ganz weit vorne

Dinslaken · Annette Ridder hätte die ganze Welt umarmen können. Die Chefin des traditionsreichen Landhauses Ridder in Dingden-Lankern jubelte am Montagabend zusammen mit ihrer Schwester Gaby Bußkamp über die Erfolge ihrer drei Lehrlinge, die bei den Niederrheinmeisterschaften des Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein im Weseler Hotel-Restaurant Hohe Mark ganz vorne gelandet sind.

 Ullrich Langhoff (Dehoga) mit den Niederrheinmeistern Chris Schröder, Lisa Weikamp und Philipp Hommers (von links).

Ullrich Langhoff (Dehoga) mit den Niederrheinmeistern Chris Schröder, Lisa Weikamp und Philipp Hommers (von links).

Foto: Nikolei

Bei den Restaurantfachleuten holte sich die Bocholterin Lisa Weikamp (20, drittes Lehrjahr) den Titel. Auch ihr Kollege Chris Schröder (19, zweites Lehrjahr) landete ganz oben auf dem Siegerpodest. Er hatte die Profi-Prüfer mit seinem Vier-Gänge-Menü, das er aus einem vorgegebenen Warenkorb gezaubert hatte, überzeugt: Trilogie aus Ziegenkäse an Wildkräutersalat mit Walnuss-Vinaigrette, Selleriesuppe mit Thymian-Apfelkugeln und Pumpernickelbrösel. Als Hauptgang eine rosa gebratene Entenbrust an Kartoffelstampf mit klassischen Speckbündelböhnchen und Portweinsoße. Zum Abschluss einen Saverin an Physalis-Aprikosen-Kompott mit Vanillesoße. Auf einem hervorragenden zweiten Platz landete sein Kollege Martin Willing (20, zweites Lehrjahr).

Angetan von einem rundum gelungenen Abend waren die rund 60 geladenen Gäste im Hotel Hohe Mark. Zu ihnen gehörten sechs Leser der Rheinischen Post aus Wesel, Dinslaken und Emmerich, die bei einer Verlosungsaktion das nötige Quäntchen Glück hatten und das Vier-Gänge-Abschlussmenü genießen durften, das der Drittplatzierte Dominik Hirtz (Restaurant Cocon am Rhein, Duisburg) innerhalb von fünf Stunden gekocht hatte.

Bei den Hotelfachleuten, der dritten Kategorie der 24. Niederrheinmeisterschaften, landete der Mönchengladbacher Philipp Hommers ganz vorne. Der 24-Jährige lässt sich im Hotel Elisenhof in seiner Heimatstadt ausbilden. Bedauerlicherweise hatte ihn niemand zum Wettbewerb an den rechten Niederrhein begleitet. "Das ging leider nicht. Aber es ist alles gut", sagte Hommers. Er hatte sich nach dem Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr, bei dem er am Ende sogar zweieinhalb Jahre einen gehbehinderten Schüler betreut hatte, für eine Lehre im Hotelfach entschieden.

Die Aufgaben, die er am Montag in Wesel bewältigen musste, haben ihm keine große Mühe bereitet. Unter anderem mussten er und sieben weitere Kandidaten eine Tischdekoration erstellen, ein Verkaufsgespräch führen, ein aufgeräumtes Hotelzimmer checken, eine Eierspeise herstellen und mit einer Gastbeschwerde erfolgreich umgehen. Auf die Urkunde und die gläserne Siegertrophäe ist er stolz: "Dafür werde ich mir im Zimmer eine Ablage bauen." Und wer weiß, vielleicht kommt demnächst noch ein Preis dazu. Denn zusammen mit Chris Schröder und Lisa Weikamp reist Hommers im März nach Düren zur Bezirksmeisterschaft.

Ähnliche Aufgaben wie die Hotelfachleute mussten am Montag auch die angehenden Restaurantfachleute erledigen: Unter anderem galt es, verschiedene Kräuter und Spezialbestecke zu benennen, mehreren Garnituren bestimmte Begriffe zuzuordnen, eine Karte für ein Fünf-Gänge-Menü mit korrespondierenden Weinen zu schreiben, einen Rüdesheimer Kaffee (mit Weinbrand und Schlagsahne) herzustellen, einen Tisch einzudecken und am Ende noch eine Dorade vor dem Gast zu filetieren, was für die meisten der Wettbewerbsteilnehmer eine besondere Hürde war.

(RP)
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