Dinslaken/Voerde/Hünxe Rolf Wagner wird Sparkassen-Chef

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Vorstandsvorsitzender Jürgen Stackebrandt geht nach über 46 Jahren im Dienst der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe am 31. Oktober in den Ruhestand. Sein Nachfolger übernimmt das Ruder in schwierigen Zeiten.

Dinslaken/Voerde/Hünxe: Rolf Wagner wird Sparkassen-Chef
Foto: Büttner, Martin (m-b)

Die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe bricht mit einer Tradition. Bislang hat sie ihren Chef in den eigenen Vorstandsreihen gefunden. Diesmal ist der Verwaltungsrat einen anderen Weg gegangen und hat sich für einen externen Kandidaten entschieden: den gebürtigen Niedersachsen Rolf Wagner, der auf 15-jährige Vorstandstätigkeit bei einer Volksbank, zuletzt in Neumünster, zurückblicken kann. Diese Entscheidung hat der Verwaltungsrat, wie Dinslakens Bürgermeister Dr. Michael Heidinger als dessen Vorsitzender gestern bei der Vorstellung des künftigen Vorstandschefs erklärte, einmütig und im Einvernehmen mit dem amtierenden Vorstand getroffen. Schon jetzt arbeitet Wagner im Vorstand mit. Am 1. November übernimmt er den Chefposten.

Dinslaken/Voerde/Hünxe: Rolf Wagner wird Sparkassen-Chef
Foto: Büttner, Martin (m-b)

Der neue Mann tritt in einer Zeit an, in der sich speziell regionale Kreditinstitute in schwerem Fahrwasser befinden. Sparkassen genauso wie Genossenschaftsbanken leiden nicht nur unter der Niedrigzinsphase, sondern auch unter Regulierungsvorgaben der Europäischen Union, die, obwohl eigentlich in der Hauptsache für hochspekulativ agierende Banken gedacht, gerade auch die regionalen Kreditinstitute mit Wucht treffen und ihnen das Geschäft erschweren.

Rolf Wagner will, wie er gestern klar machte, dennoch an dem Geschäftsmodell festhalten, das ihn auch schon als Genossenschaftsbanker begleitet hat. "Volksbanken und Sparkassen sehen sich in der Verantwortung für die Region und als Partner die regionale Wirtschaft", erklärte er gestern. Die Sparkasse Dinslaken-Voerde- Hünxe werde auch weiterhin für ein "gesundes Kreditgeschäft" zur Verfügung stehen. Er räumte allerdings auch ein, dass angesichts der europäischen Vorgaben die "Risikobrille", mit der die Sparkasse auf das Kreditgeschäft sehen müsse, schärfer geworden ist. Dennoch bleibe der Sparkasse genügend Spielraum, um die regionale Wirtschaft bei der Finanzierung ihrer Vorhaben ausreichend zu unterstützen. Der künftige Vorstandsvorsitzende zeigte sich überzeugt, "dass es Sparkassen auch morgen und übermorgen noch geben wird". Dennoch sei klar, dass das Sparkassengeschäft nicht mehr das von vor 50 Jahren sein könne. Die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe sieht er schon jetzt im notwendigen Anpassungsprozess, den er im Team mit seinem Vorstandskollegen Ralf Salewski weiter fortsetzen will.

In diesem Anpassungsprozess steht das Thema der Fusion mit einer anderen Sparkasse laut Wagner nicht auf der Agenda. "Jedes Haus muss seine Hausaufgaben selbst machen", sagte Wagner. "Ungelöste Probleme würde man ja nur in eine Fusion mitnehmen."

(RP)
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