Dinslaken Rollenspiele zum Schulalltag

Dinslaken · Beim Lions-Quest-Seminar "Erwachsen werden" arbeiteten 27 Lehrer aus Dinslaken und Voerde drei Tage lang im Lohberger Ledigenheim an Möglichkeiten, die sozialen Kompetenzen von Schülern zu verbessern.

dinslaken/voerde Im Kreis sitzen die Teilnehmer des Seminars "Erwachsen werden" in einem der Räume des Lohberger Ledigenheims. Sie alle tragen Schilder mit ihren Vornamen auf dem Oberkörper und sind ganz auf die Zettel konzentriert, die in der Mitte des Kreises auf dem Boden liegen. Problematische Situationen werden darauf beschrieben, die 27 Lehrerinnen und Lehrer sollen nun passende Lösungen dazu finden. Nicht nur aus Sicht von Pädagogen. Auch ein Hineinversetzen in die Rolle von Eltern, aber auch der Schüler selbst ist hier gefragt.

Dieses Rollenspiel, bei dem die Lehrer einen anderen Blickwinkel kennen lernen, hält Heiner Wilms, Seminarleiter von Quest-International, für besonders wichtig. "Der Mensch verändert sich nicht durch mehr Wissen, sondern durch Erfahrung", sagt er. Und neue Erfahrungen möchte er den Lehrern vermitteln. Rollenspiele sind ein Weg dazu. So denken sich die Pädagogen Situationen aus, in denen sie sich ärgern und versuchen dann, Reaktionen darauf auszuprobieren oder ihren Ärger verbal auszudrücken. "Das ist eigentlich Kommunikationstraining", sagt Heiner Wilms. Das soll schließlich zu einem besseren Umgang zwischen Lehrern und Schülern führen und auch dazu, dass die Kinder in der Schule angeleitet werden, ihr Potential voll auszuschöpfen. "Jeder Lehrer soll mit seinem Schülern so gut wie möglich arbeiten."

Schlüsselfähigkeiten

Dabei geht es nicht nur um Konfliktsituationen. Es geht darum, Schlüsselfähigkeiten und soziale Kompetenz zu vermitteln: Selbstvertrauen, Empathie, Stressbewältigung und der richtige Umgang mit anderen Menschen. "Das sind lebenswichtige Kompetenzen und die sind viel wichtiger, als binomische Formeln zu können", sagt Heiner Wilms, der seines Zeichens Mathelehrer ist. Das sollen die Lehrer selbst lernen, aber vor allem ihren Schülern später vermitteln können. "So etwas wächst nicht von alleine, sondern man muss sich darum kümmern", sagt Heiner Wilms.

Allgemeine Begeisterung

Von dem Seminar, dass die Lions-Clubs Dinslaken, Voerde und Hünxe zum zweiten Mal gemeinsam finanzieren, sind nicht nur die anwesenden Lehrer begeistert. Auch die Resonanz bei früheren Seminaren war immer durchweg positiv. "Meine Kollegen haben mich schon belagert, weil sie privat so ein Seminar mitmachen wollten", sagt Hans Drengemann, Lions-Quest-Beauftragter für Dinslaken und Schulleiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums. "Wir haben da noch eine lange Warteliste von Lehrern, die ebenfalls so ein Seminar absolvieren möchten." So dürften auch in Zukunft noch einige Lehrer ihren Weg zum Lions-Quest-Seminar finden.

(RP)
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